Fotokolumne:Die Gläubigen (40)

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(Foto: Martin Schoeller)

Der Fotograf Martin Schoeller porträtiert in seiner Kolumne jede Woche einen gläubigen Menschen aus New York. In dieser Folge Chad DeLuca von den Eckankar.

Foto und Protokoll von Martin Schoeller

New York ist der Ort mit der größten Zahl unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften. Der Fotograf Martin Schoeller porträtiert in seiner Kolumne jeden Freitag einen gläubigen Menschen aus dieser Stadt.

Chad DeLuca. Eckankar. Unser Glaube schreibt uns nichts vor. Das ist das Coole daran. Wir haben absolute spirituelle Freiheit. Ich wurde zum Beispiel in den Glauben hineingeboren, aber meine Eltern haben mich an alle möglichen Religionen herangeführt. Weil ich meinen eigenen Weg finden sollte. Für mich war's dann aber Eckankar, weil es ein Teil von mir ist, weil ich die Welt so sehe und weil ich damit die tiefere Bedeutung des Laufs der Dinge betrachte. Dabei helfen mir auch die spirituellen Übungen, mit denen ich mich mit der göttlichen Quelle verbinden kann, die mir Einsicht, Geborgenheit, Inspiration, Liebe und all so was gibt. Bei einer der Übungen sitzt und atmet man, bis man... huuuuiiiiiii.... abgeht. Das wiederholt man für zehn, zwanzig Minuten und dann bekommt man diese Einsichten. Das ist fast, als ob man auf eine Leinwand schaut. Man sieht plötzlich Dinge. Ich hatte sogar schon eine sehr eindrückliche Reinkarnations-Erfahrung. Als hätte ich mir einen Film eines früheren Lebens angesehen.

Wir halten auch Gottesdienste ab, die "Eck Light and Sound Services", dafür gibt es in New York verschiedene Zentren. Dort können wir Gott in Licht und Klang erfahren, ähnlich wie bei katholischen oder jüdischen Gottesdienste. Da gibt es einen Geistlichen, ein Thema, über das wir sprechen, wir singen gemeinsam. Wobei die Gebete bei uns eher nach Innen gerichtet sind. Wir bitten um Führung oder wir danken. In vielen anderen Religionen bitten die Menschen um ein bestimmtes Ergebnis. Das tun wir nicht. Wir danken für Großartiges. Und für nicht so Großartiges. Weil wir davon lernen und daran wachsen.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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