Filmtipp:Kolyma

Ein Roadmovie, das im einsamen Nordosten Sibiriens spielt

Ein Roadmovie. Die Straße, die der Film abfährt, ist die von Kolyma, von Magadan bis Jakutsk, 2 000 Kilometer, nach dem Fluss im nördlichen Sibirien benannt. An den Ruinen der alten Straflager, noch aus Stalins Zeiten, entlang, vereinzelten Schürfstellen (Kohle, Gold, Platin), einsamen Orten. Entlang den Erinnerungen an die Lagerzeit, von Brutalität, Unterdrückung, Ausbeutung. Ich wurde zu Tod durch Erfrieren verurteilt, erzählt einer, wegen eines Attentatsversuchs, mir war ein "Knüpft Stalin auf!" raus gerutscht. In dem Schrecken, der Misere taucht auch Bizarres auf: ein alter Mann auf einer verkabelten Versuchsanordnung mitten auf der Wiese; sein Sohn ist überzeugt, er könnte ihm mit ein paar Stromstößen die Jugend zurückgeben. Ein amerikanisches Buch dient ihm zur Instruktion: Body Electric.

© SZ vom 23.06.2018 / göt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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