Filmtipp des Tages:Zoom auf den Mann hinter der Kamera

Foto: Catherina Hess (Foto: N/A)

Für Caroline Link, Helmut Dietl oder Wolfgang Staudte hat er die Kamera geführt, die Bildgestaltung von "Heimat - eine deutsche Chronik" machte ihn berühmt: Gernot Roll, einer der bedeutendsten deutschen Kameramänner dieser Zeit. Ihm widmen drei Studierende der Hochschule für Fernsehen und Film ein Porträt, die Bayerische Akademie der Schönen Künste zeigt es. Und der Film selbst präsentiert diesen Mann aus ganz anderer Perspektive. Sonst nur hinter der Kamera zu sehen - bis heute meidet der 77-Jährige den roten Teppich gern - stand er für die jungen Absolventen nun davor. Sie haben ihn eingefangen, am Set, beim Lächeln, in sein Handwerk vertieft. Stimmen von Regisseuren, mit denen Roll gedreht hat, ergänzen das Bild, ebenso Ausschnitte aus seinen Werken. Doch Edgar Reitz, der Anfang der Achtziger die Regie beim "Heimat"-Epos übernahm, wird bei der Veranstaltung an diesem Montag nicht nur von der Leinwand herab über die Zusammenarbeit mit Roll erzählen. Gemeinsam mit dem Kamerameister ist er zum Gespräch an Ort und Stelle. Der begann als 14-Jähriger seine Ausbildung in den DEFA-Studios in Babelsberg, seither erhielt er viele Auszeichnungen, etwa den Adolf-Grimme-Preis mit Gold, den Deutschen Filmpreis sowie den Ehrenpreis des 36. Bayerischen Filmpreises.

Gernot Roll - der letzte seiner Art , ein Film von Nicola Krivokuca, Jonas Pflaumer u.Benjamin Vornehm, Montag, 19. Dez., 19 Uhr, Filmvorführung sowie Gespräch mit Reitz und Roll, Bayerische Akademie der Schönen Künste, Max-Joseph-Platz 3, 290 07 70

© SZ vom 19.12.2016 / riwi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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