Ein neuer Auftrag für Pulcinella, den eigenwilligen Diener aus der traditionellen Commedia dell'Arte, den alle in Italien kennen, mit seiner weißen Kappe und der schwarzen Schnabelmaske. Er ist der Mittler zwischen den Lebenden und den Toten, und dafür braucht man inzwischen offenbar eine ganze Pulcinella-Behörde . Pulcinella wird losgeschickt nach Kalabrien, in den großen verlassenen Bourbonenpalast von Carditello, wo der Hausmeister Tommaso den kleinen einsamen Sarchiapone unterbrachte. Sarchiapone ist ein Büffel, und Pulcinella soll ihn vor dem Schlachthof retten. Gemeinsam ziehen sie durch Italien in "Bella e perduta" von Pietro Marcello. Es ist ein verlassenes, müdes Land, kaputt gemacht von Korruption, Camorra, Müll. Aber seine Schönheit ist immer noch zu spüren in den verblassenden Bildern - auf 16 mm-Filmmaterial gedreht - und den Gesichtern seiner letzten Menschen. Ein traumhaft schönes Roadmovie über den Lauf des Lebens und über den Tod, der immer Teil von ihm ist.
Bella e perduta, Italien 2015, Regie: Pietro Marcello, bis Mittwoch, 17. Aug., tägl. um 20.30 Uhr, und So., 21. Aug., 11 Uhr, Werkstattkino, Fraunhoferstraße 9