Auf dem Supermarktparkplatz, bei den Einkaufswägen, steht geschrieben: "Only God Can Judge Me". Um die Frage der Schuld kreist dieser Film, eine markige Milieustudie aus Österreich, die auf einem wahren Skandal fußt: 2009 ist ein 14-Jähriger in einem Supermarkt in Krems erschossen worden. Der Polizist wurde zu acht Monaten Haft verurteilt. Das Coming-of-age-Drama "Einer von uns" greift diesen Fall auf, ohne sich in der Rekonstruktion der Ereignisse zu verlieren. Vielmehr fängt der Medienkünstler Stephan Richter in seinem preisgekrönten Spielfilmdebüt die Perspektivlosigkeit von Teenagern ein, entwirft Rebellionsträume vor öder Vorstadtkulisse. Zu den Hip-Hop-Beats des Rappers Maeckes inszeniert der Regisseur die gefährliche Freundschaft von Julian und Marko, die im Kosmos des Supermarktparkplatzes der Erwachsenenwelt den Stinkefinger zeigen - und auf die Tragödie zusteuern. Richter stellt seinen Film persönlich in den Museum Lichtspielen vor.
Einer von uns , A 2015, Regie: Stephan Richter, Filmvorführung & Regiegespräch, So., 27. Nov., 17.30 Uhr, Museum Lichtspiele, Lilienstraße 2, ☎ 48 24 03