Filmtipp des Tages:Neue Klänge für das alte Berlin

Es beginnt mit einer Art Idyll, aber dieses huscht vorüber. Ein Schnellzug fährt durch die Vororte in die Stadt hinein, man sieht Wiesen, Wohngebiete. Es ist der ganz normale Weg von Pendlern am Morgen, aus der Vorstadt in die City, zum Arbeitsplatz. Es schaut nur ein klein wenig anders aus als heute, denn das, was man sieht, ist das Berlin von 1927. "Berlin - Sinfonie einer Großstadt" ist ein Dokumentarfilm eben aus jenem Jahr, ein Tag im Leben einer Stadt und deren Bewohner. Berlin erlebte in der Zwanzigerjahren einen ungeheuren industriellen Aufschwung, und Walter Ruttmann bildete ihn ab. Mit damals außergewöhnlich rhythmisierten Bildern, mit einem Blick dafür, wie die Arbeitswelt das Leben verändert. Ruttmann konzipierte den Film zusammen mit der Musik von Edmund Meisel. Von dieser ist nur eine Klavierfassung erhalten; da es aber den Film gibt, der mit seiner komponierten Bilderfolge nach Musik geradezu giert, gab es immer wieder Ansinnen, die einstige durch eine neue Musik zu ersetzen. Nun eröffnet die "Sinfonie einer Großstadt" das Dok-Fest, am 5. Mai im Deutschen Theater. Als Auftragswerk komponierte Tobias PM Schneid einen neuen "Soundtrack", und das Münchener Kammerorchester wird ihn unter der Leitung von Jonathan Stockhammer zum ersten Mal spielen (noch einmal am 6. Mai).

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Berlin - Die Sinfonie der Großstadt , Stummfilm Dtl. 1927, Regie: Walter Ruttmann, Filmkonzert mit dem Münchener Kammerorchester, Do., 5. Mai, 20 Uhr, und Fr., 6. Mai, 20 Uhr, Deutsches Theater, zum Auftakt des Dok-Fests, www.dokfest-muenchen.de

Weitere Artikel zum Dokfest im Feuilleton der heutigen Ausgabe.

Foto: Filmmuseum Berlin/Stiftung Deutsche Kinemathek (Foto: N/A)
© SZ vom 04.05.2016 / etho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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