Filmtipp des Tages:Mörderische Mensch-Maschinen

"Seit es Computer gibt, versucht man, die Menschen so zu programmieren, dass sie eins mit der Maschine werden", sagt James K. Gimzewski, Professor für Nano-Architektur an der Universität von Los Angeles. Im Bereich der Waffentechnologie ist dieser Zustand seit einigen Jahren erreicht, wie die Filmemacherin Karin Jurschick in ihrem Dokumentarfilm "Krieg & Spiele" zeigt. Unbemannte Kriegsroboter werden von Menschen aus der Ferne gesteuert, und die Entscheidung zu töten, treffen die Maschinen autonom. Bringt das am Ende mehr Sicherheit für den Menschen oder den Verlust seiner Freiheit? Wer trägt dabei die ethische Verantwortung? In ihrem gründlich recherchierten Dokumentarfilm spricht die Regisseurin Karin Jurschick nicht nur mit den Entwicklern der Kriegsmaschinen, sondern auch mit Computerspielern, für die es schon lange selbstverständlich ist, ihren Körper und ihre Fähigkeiten virtuell und gefahrlos zu erweitern. Und mit Piloten, die mit einer neuen "Intimität des Tötens" fertig werden müssen: Ihre menschlichen Ziele haben sie zuvor wochenlang am Computerbildschirm beobachtet, um sie dann mit einem Klick zu töten. Die Regisseurin Jurschick steht zusammen mit der Protagonistin Yvonne Hochstetter nach der Filmvorführung zum Publikumsgespräch zur Verfügung.

Krieg & Spiele, Regie: Karin Jurschick, Mittwoch, 17. August, 19 Uhr, anschließend Publikumsgespräch mit der Regisseurin, Monopol-Kino, Schleißheimerstraße 127

© SZ vom 17.08.2016 / jord - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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