Filmtipp des Tages:Mit dem Taxi durch Teheran

Wer weiß am meisten über eine Stadt, ihre Bewohner und Besucher? Genau, Taxifahrer. In dem fiktiven Dokumentarfilm "Taxi Teheran" zeigt der Regisseur Jafar Panahi genau das. Dabei spielt der Regisseur selbst einen Taxifahrer, der unterschiedliche Fahrgäste durch die lauten Straßen Teherans fährt. Von der eigenen Nichte, die im jungen Alter schon hohe Ansprüche an ihren Chauffeur hat, über einen Raubkopierer, der seine Ware an den Mann bringen will, bis hin zu zwei älteren Damen, die samt einem gefüllten Goldfischglas unterwegs sind und es dabei auch noch eilig haben. Trotz des Berufsverbots ist "Taxi Teheran" bereits der dritte Film des iranischen Regisseurs, mit dem er auf die Situation in der Islamischen Republik aufmerksam machen möchte. Zur Präsentation auf der Berlinale 2015 ließ er seinen heimlich produzierten Film aus dem Land schmuggeln. Das Risiko sollte sich lohnen: "Taxi Teheran" gewann den Goldenen Bären für den besten Film. Bei den Münchner Filmkunstwochen ist die Mockumentary im Neuen Rottmann zu sehen.

Taxi Teheran , Iran 2015, Regie: Jafar Panahi, Mittwoch, 27. Juli, 18.15 Uhr, Neues Rottmann, Rottmannstr. 15

© SZ vom 27.07.2016 / hgl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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