Filmtipp des Tages:Jahre der Sprachlosigkeit

Er war fünf Jahre alt, als seine Mutter an Multipler Sklerose erkrankte. Die Diagnose war eine Zäsur im Leben der Familie von Jann Kessler. Als die Krankheit seiner Mutter die Sprache nahm, beschloss er, ihren Alltag mit der Kamera festzuhalten und in Gesprächen mit anderen Betroffenen mehr über die Nervenkrankheit zu erfahren. Mit seinem biografischen Dokumentarfilm "Multiple Schicksale - Kampf um den eigenen Körper" gelingt dem heute 20 Jahre alten Drehbuchautor und Regisseur ein schmerzlicher Einblick in die Lebensrealitäten von MS-Betroffenen und ihren Nächsten. Der Film wirft auch die Frage auf, ob Selbsttötung ein legitimes Recht der Erkrankten auf ein selbstbestimmtes Leben ist.

Multiple Schicksale - Kampf um den eigenen Körpe r , Schweiz 2015, Regie: Jann Kessler, Fr., So. und Di., jeweils um 17.20 Uhr, Monopol-Kino, Schleißheimer Str. 127, 38 88 84 93

© SZ vom 16.09.2016 / sso - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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