Filmtipp des Tages:Hollywoods Abgründe

David Lynchs "Mulholland Drive" scheint zu Beginn noch recht zugänglich - bis irgendwann die Logik implodiert

Unter David-Lynch-Jüngern wird bis heute diskutiert, inwiefern dessen Filme rational verständlich sind. "Mulholland Drive" von 2001 scheint zu Beginn noch recht zugänglich, bis irgendwann die Logik implodiert und man mit dem mentalen Nachbessern des Handlungsverlaufes gar nicht mehr hinterherkommt. Es ist die Geschichte zweier Frauen in L.A.: Die eine entkommt einem als Autounfall getarnten Mordanschlag und verliert dabei jegliche Erinnerung an ihre eigene Persönlichkeit, die andere ist neu in Hollywood und auf der Suche nach einem Schauspieler-Dasein. Als die beiden aufeinandertreffen, beginnt eine Identitätssuche, die sie in die Abgründe der kalifornischen Metropole entführt. Für manche ist "Mulholland Drive" gar der beste Film des 21. Jahrhunderts. Das ergab im vergangenen Jahr eine BBC-Umfrage unter 177 Kritikern. Im Anschluss ist "Duran Duran Unstaged" zu sehen. 2010 ließ sich die Band bei ihrem Auftritt im Mayan Theatre in Los Angeles von Lynch filmen. Auch aus diesem Projekt wurde im Ergebnis ein visueller Assoziationsraum.

Mulholland Drive OmU, USA 2001, Regie: David Lynch, Dienstag, 10. Oktober, 18.30 Uhr, Duran Duran Unstaged, USA 2010, Regie: David Lynch, Dienstag, 10. Oktober, 21 Uhr, Filmmuseum, Sankt-Jakobs-Platz 1, ☎ 23396450

© SZ vom 10.10.2017 / alhe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: