Das ist der schlechteste Film in der ganzen Geschichte des Festivals von Cannes, schrieb der amerikanische Starkritiker Roger Ebert 2003 über "The Brown Bunny" - und er war nicht der einzige, der sich fragte, wie Vincent Gallos Film es in diesen renommierten Wettbewerb geschafft hatte. Gallo reagierte nicht gerade zimperlich, er nannte Ebert ein "fettes Schwein mit dem Aussehen eines Sklavenhändlers" und belegte seine Prostata mit einem Fluch. Mit "The Brown Bunny" hatte Gallo - Model, Filmschauspieler - den Kritikern und den Promis der Festivalwelt eine One-Man-Show hingerotzt, die alle Gesetze anständigen Filmemachens bewusst ignoriert. Ein einsamer Junge zieht über die Highways Amerikas, es gibt lange, verregnete Einstellungen, er sucht eine Frau aus seiner Vergangenheit. Vincent Gallo ist selbst der Mann, Chloë Sevigny diese Frau, die ihn gegen Ende mit einem langen Blowjob beglückt.
The Brown Bunny, USA 2003, Regie: Vincent Gallo, Sa., 30. Juli, 21 Uhr, Filmmuseum München