Es gibt immer einen Teil der Geschichte, den man noch nicht kannte. Der Film "Appassionata" führt einem das vor Augen. Da gab es zum Beispiel die japanische Kunstszene Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Film von 1984 erzählt die Geschichte der bedeutenden japanischen Malerin Uemura Shôen, die 1948 als erste Frau mit dem japanischen Kulturorden ausgezeichnet wurde. Obwohl das Talent der Malerin, die im Film Shimamura Tsuya genannt wird, zwar früh gefördert wird, ist es in einer männerdominierten Gesellschaft schwierig für Frauen, auch mit leisen Kämpfen, sich durchzusetzen. So wird Tsuya dazu gedrängt, eine Affäre mit ihrem Lehrer, dem Maler Shokei, einzugehen. Die japanische Filmreihe im Gasteig, in deren Rahmen der Film läuft, bietet unbekannteren Filmen eine Leinwand.
Appassionata, JP 1984, Regie: Nakajima Sadao, Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek, Rosenheimer Straße 5, 19 Uhr, Eintritt frei, ☎ 48 09 80