Eigentlich ist es, als herrsche in den weiten, kahlen Landschaften von "Sivas" immer Dämmerlicht. Im Grau treten die Farben nur zögerlich hervor, zwischen grün und braun, gut und böse, lässt sich nur schwerlich unterscheiden. Der elfjährige Aslan hat einen Hund gefunden. Verwundet, geschunden vom illegalen Hundekampf. Aslan will ihn behalten, will Ayşe beeindrucken, die doch die Prinzessin im Schultheaterstück spielt. Aslan will ihr Prinz sein, aber er darf nicht. So rettet Aslan lieber Sivas, der ihm bis zum Kinn geht, und denkt darüber nach, ob man ein Tier besitzen kann, auch wenn es keinen direkten Nutzen hat. Weit weg vom Lassie-Klischee erzählt Regisseur Kaan Müjdeci die Geschichte vom Erwachsenseinwollen in einer archaischen Dorfgesellschaft. Bei dieser letzten Vorführung im Rahmen der Türkischen Filmtage spricht Müjdeci noch im Gasteig über seinen Film.
Sivas , Türkei/Deutschland 2014, Regie: Kaan Müjdeci, OmU, Filmvorführung und Gespräch mit dem Regisseur, Fr., 29. April, 18 Uhr, Gasteig, Vortragssaal der Bibliothek, Rosenheimer Straße 5, ☎ 48 09 80, zum Abschluss der Türkischen Filmtage, www.sinematuerk-muenchen.de