Filmtipp des Tages:Ach Gottchen

Gott lebt, er hat einen miesen Charakter. So will es der belgische Filmemacher Jaco van Dormael. In seinem herrlich surrealen Kinomärchen haust der Allmächtige als zynischer Schuft in Brüssel, der sich aus Langeweile Katastrophen für die Menschheit einfallen lässt. Dieser Gott, gespielt von Benoît Poelvoorde (), hat eine Tochter. Éa (Pili Groyne) hat es satt und lehnt sich gegen ihren Vater auf. Die Zehnjährige hackt sich in seinen Computer und öffnet die Datei mit den Todesdaten. Jeder Mensch soll per SMS erfahren, wie lange er noch zu leben hat. Dann bricht Éa aus und gelangt durch die göttliche Waschmaschine auf die Erde. Hier sucht sich das magische Mädchen sechs Apostel, Außenseiter allesamt, deren Leben sie im "brandneuen Testament" niederschreiben lässt. Van Dormaels Komödie ist schwarzhumorig und böse, aber auch poetisch und verspielt. "Das brandneue Testament" wurde kürzlich in die Shortlist für die Oscar-Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" aufgenommen.

Das brandneue Testament , Regie: Jaco Van Dormael, läuft in mehreren Kinos, u.a. im Monopol und im Theatiner in der französischen Originalfassung mit Untertiteln

© SZ vom 29.12.2015 / blö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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