Der Ehemann von Filmdiva Sophia Loren, Carlo Ponti, ist tot. Der italienische Filmproduzent starb in der Nacht zum Mittwoch im Alter von 94 Jahren in einer Genfer Klinik, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Er wurde dort wegen einer Lungeninfektion behandelt.
Ponti entdeckte die Loren und heiratete sie, als sie 22 Jahre alt war. Er produzierte mehr als 140 Filme, darunter so berühmte wie Federico Fellini's "La Strada", David Lean's "Doktor Schiwago" und Michelangelo Antonioni's "Blowup".
Ponti hatte Rechtswissenschaften studiert und 1934 das juristische Staatsexamen abgelegt.
Nach drei Jahren im einen Anwaltsbüro wandte er sich dem Film zu. Neben Roberto Rossellinis neorealistischem Filmklassiker "Roma, città aperta" (1945) produzierte er viele Filme von Luigi Zampa, Alberto Lattuada und Mario Camerini.
1950 gründete Ponti mit Dino de Laurentiis die große Produktionsgesellschaft Ponti - de Laurentiis. Diese produzierte u. a. Roberto Rossellinis "Europa 51" (1952), Federico Fellinis "La strada" (1954), Vittorio de Sicas "L'oro di Napoli" (1954) und den amerikanischen Großfilm "Ulisse" (1954).
Ab 1956 arbeitete Ponti als unabhängiger Produzent. Zuvor hatte er sich an internationalen Co-Produktionen mit Paris und Hollywood beteiligt. 1956 produzierte er King Vidors Monumentalstreifen "War and Peace".
Star der meisten seiner Filme wurde Sophia Loren, die Ponti 1950 als kaum Sechzehnjährige bei einem Schönheitswettbewerb entdeckt und danach entscheidend gefördert hatte.
Die für ihre Karriere so bedeutenden Filme wie "Un giorno in pretura" (1953), "L'oro di Napoli" (1954) oder "Matrimonio all'italiana" (64) und auch ihr "Oscar"-gekrönter Film "La ciociara" (1960) waren allesamt Ponti-Produktionen. 1966 heiratete Ponti seinen Star.
1965 produzuierte er den Welterfolg "Dr. Schiwago", der mit sechs Oscars ausgezeichnet wurde und P. rund 200 Mio. US$ eingebracht haben soll. Seinen weiteren Filmen blieb zwar ein vergleichbarer Erfolg versagt, doch brachten etliche Filme gute Einspielergebnisse wie etwa der preisgekrönte Antonioni-Film "Blow Up" (1966).