Festival:Rock unter Freunden

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Der frühere "InPalumbia"-Bassist Marc Bücherl tritt beim Festival mit seiner neuen Band "Lovewash 100" auf. (Foto: Andreas Stäbler)

Das erste "Munich South Swamp Underground Festival" in der Import Export Kantine bringt alte Bekannte der Münchner Independent-Szene zusammen

Von Jürgen Moises

Man könnte es als eine Art Freundschaftsspiel bezeichnen. Musiker und Bands zusammen zu bringen, "die irgendwie gemeinsame Wurzeln haben, aber doch unterschiedliche Musik" machen, und sich in München "immer wieder über den Weg laufen". So beschreibt Andreas Stäbler alias Andi Stübner alias G-Rag jedenfalls die Idee hinter dem ersten "Munich South Swamp Underground Festival", das am Freitagabend in der Import Export Kantine im Kreativquartier stattfindet. Zu diesen Musikern und Bands gehören der Gitarrist und Sänger Stani Kirov, der neben Stäbler als Hauptinitiator hinter dem Festival steht, Lovewash 100 und Haeckman. Stäbler selbst tritt mit seinem No-Wave-Duo G-Rag Zelig Implosion an und Kirov mit Kirov's Mob, einer Southern-Rock-Blues-Formation, die mancher vielleicht auch als Begleitband von Carl-Ludwig Reichert kennt.

Was sie allesamt verbindet, ist zum einen eine grundsätzliche Liebe zu Blues und Rock'n'Roll, auch wenn sie diese in verschiedene Richtungen ausleben. Bei Lovewash 100 nennt sich diese einfach Rock, Pub-Rock oder in einer eher großspurigen, schlüpfrigen Variante "Sex-Rock", Haeckman tritt dagegen mit "Post Punk" in der Import Export Kantine an. Zum anderen standen fast alle schon in anderen Formationen früher gemeinsam auf der Bühne. Sänger und Gitarrist Andreas Stäbler, der Schlagzeuger Zelig und Lovewash-100-Bassist Marc Bücherl spielten Mitte der 1990er bei InPalumbia, den bei Kirov's Mob mitspielenden Gitarristen Andi Blab kennt Stäbler von der schon lange aufgelösten Powerpop-Band Sitter. Den Kirov's-Mob-Bassisten Andi Sturm kennen Stäbler und Kirov ebenfalls seit vielen Jahren.

Und würde man jetzt noch die ganzen anderen, früheren Projekte der am Festival beteiligten Musiker aufzählen, dann hätte man schnell gut 30 Jahre Münchner Independent-Rock-Geschichte beieinander, die, was das Festival auch mit zeigen soll, noch lange nicht auserzählt ist. Davon zeugt etwa der Auftritt von Haeckman, einer noch relativ "unbekannten Undergroundgröße", die so unbekannt ist, dass selbst Andreas Stäbler nicht sagen kann, wer genau dahinter steckt. Hier muss man sich genauso überraschen lassen wie bei den angekündigten Auftritten etlicher weiterer Münchner "Szene-Stars" oder auch wie bei der Frage, wie, wann und wo es mit dem Festival weitergeht. Genaueres, so Stäbler, erfährt man nach seiner Premiere.

First Munich South Swamp Underground Festival, Fr., 11. Dez., 21 Uhr, Import Export Kantine, Dachauer Str. 114

© SZ vom 11.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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