Festival:Blitzblaues Wunder

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Bei Rodeo müsse man weder blau tragen - wie Sarah Israel - noch sonstwie blau sein, so der Kulturreferent. (Foto: K. Fersterer)

Sarah Israel kuratiert das vierte Rodeo

Von Eva-Elisabeth Fischer, München

- Damals, in der Steinzeit, als Festivals noch ein Forum für das Besondere waren, hieß es: "Interessant ist, was passiert, wenn der Lappen hochgeht." Dieser Spruch galt für Aufführungen aller Art und meinte, dass eventuelle Verwerfungen vor der Premiere generell irrelevant waren. Heute ist das anders. Speziell in der freien Szene. Zum einen findet man Angehörige derselben meist an allen möglichen Plätzen, nur in keinem Theater. Und einen Lappen, vulgo Vorhang, der hochgezogen werden könnte, gibt es da schon gar nicht. Wer redet hier von Kunst? Immerhin nennt sich Rodeo nach wie vor "Münchner Tanz- und Theaterfestival". Die Leute, die bevorzugt kollektiv was zusammen werkeln und dabei gern Kopfhörer tragen, um dann vor zahlenden Menschen aufzutreten, nennen sich Performer. Verstand man darunter eine Zeitlang möglichst vielseitige Bühnenkünstler, zeichnet sich der Performer aktuell absichtsvoll durch Nicht-Expertise aus.

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