Erinnerungen an Czernowitz:Seite an Seite

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Alte Klassenfotos erzählen vom multiethnischen Zusammenleben in der Bukowina, das dann durch Antisemitismus und Krieg zerstört wurde. Im Internet aber leben alte Gemeinschaften heute fort.

Von Renate Nimtz-Köster

Höhere Töchter mit Spitzenkragen, aufgereiht zum Klassenfoto: Ein scheinbar alltägliches Medium kann Bände sprechen, wenn Marianne Hirsch und Leo Spitzer (beide Columbia University, New York) die Schwarz-Weiß-Bilder betrachten. Wie die Schülerinnen aufgewachsen sind, wie sie sich bei unterschiedlicher Herkunft am Gymnasium im alten Czernowitz assimiliert haben, analysieren die beiden Wissenschaftler mit historisch sensibilisiertem Blick. Das "Nachleben von Klassenfotos", ein Aufsatz in dem von Markus Winkler herausgegebenen Band "Partizipation und Exklusion" über Bildung in der habsburgisch geprägten Bukowina ( Band 132 der Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der Ludwig-Maximilians-Universität München/IKGS, Dezember 2015, Verlag Friedrich Pustet, 296 S., 29,95 Euro) erschließt sich dank Internet. Ein einzelnes Familienschicksal veranschaulicht die neuen Möglichkeiten des digitalen Mediums.

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