Das ist schön:Ostern wie Weihnachten

Zwei Bildende Künstler erhalten Stipendien von der Stadt

Von Michael Zirnstein

Nach der humortrunkenen Starkbierzeit steht das nächste saisonale Kulturereignis an: Ostern. Lassen wir die Passion beiseite, geht es da doch um eins: Kunst. Hunderte Ausstellungen von kühn bepinselten Ostereiern in Sparkassenfilialen geben einen Hinweis darauf. Ist nicht das Ei ein Symbol für Kunst an sich? Wie sich eine Ei(n)heit zu Hahn oder Henne auffiedert, welche mit Gegacker ständig weitere Eier produzieren.

Künstler sind die Magier von heute, wir denken da gerne zurück an Germaniens Druiden, die beim Fest der Morgenröte ("Austro") gewiss den einen oder anderen Hokuspokus veranstalteten. Kunst ist das Spiel mit Illusionen. Auch dafür hat die Stadt München Franz Wanner nun das Projektstipendium 2017 für Bildende Kunst verliehen. In "Freiwillige Fremdkontrolle", einer Rauminstallation "an der Schnittstelle künstlerischer, wissenschaftlicher, technologischer und politischer Zusammenhänge", fokussiert der Tölzer "die komplexen Funktionen zwischen globalisierter Konsumfreiheit und personalisierter Manipulation durch soziale Medien", heiß es in der Begründung.

Ei, ei! Der Betrachter kann das Werk sogar mit eigenen Facebook-Fotos verlinken, doch "diese Einflussnahme erweist sich als Illusion", steht da weiter. Den Zusammenhang mit Ostern mag nun ausbrüten, wer will, jedenfalls gibt es für Wanner 12 000 Euro. Kollege Valerio Tricoli erhält sogar 18 000 Euro für das Klangkunstwerk "The Speaker". So ein Gabensegen ist wie Weihnachten - und das ist immer schön.

© SZ vom 25.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: