Der britische Regisseur Ken Russell ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in London, wie sein Sohn Alex am Montag bekannt gab. Russell feierte mit Filmen wie "Tommy" oder "Liebende Frauen" vor allem in den 1970er Jahre Erfolge.
Seine Filme, in denen es oft um Religion und Sexualität ging, wurden häufig kontrovers diskutiert und zum Teil auch zensiert. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die D.H. Lawrence-Verfilmung "Liebende Frauen" von 1969, für die er 1970 für einen Oscar nominiert wurde. Bekannt wurde Russell auch durch das 1971 herausgekommene Drama "Die Teufel" nach einem Roman von Aldous Huxley. In dem Horrorfilm "Der Biss der Schlangenfrau" stand auch Hugh Grant vor der Kamera.
In seiner Leinwand-Version des Rockmusicals "Tommy" von The Who wirkten neben der Band auch Elton John, Eric Clapton und Jack Nicholson mit. Bevor Russell sich einen Namen als Filmregisseur machte, arbeitete er beim Fernsehen. Bei der BBC gelang ihm der Einstieg mit einer Dokumentation über den Komponisten Edward Elgar. Davor arbeitete er unter anderem als Modefotograf.
In den letzten Jahren war es ruhig geworden um Russell und er hatte vor allem Filme mit kleinem Budget gedreht. Russell sei innovativ und "kühn" gewesen, sagte Kollege Michael Winner, der Russell bereits Mitte der sechziger Jahre kennenlernte. Er habe einen "einzigartigen Stil" gehabt.