Nichts geht über alte Freundschaften! Diese Erfahrung hat auch Bennett Miller gemacht. 1967 wurde er in New York geboren und freundete sich zu Schulzeiten mit Dan Futtermann an - dem Mann, der ihm das Drehbuch für "Capote" schrieb und dafür für den Oscar als bester Drehbuchautor nominiert ist.
Und noch ein Freund aus Jugendtagen trägt zu Millers Höhenflug bei: Philip Seymour Hoffman, dessen darstellerische Leistung als Truman Capote überall gelobt wird und ihm ebenfalls eine Oscar-Nominierung einbrachte.
"Capote" ist Millers Spielfilmdebüt, vorher hatte er mit dem Dokumentarfilm "The Cruise" (1998) einen ersten Erfolg. Miller porträtiert in "The Cruise" den Touristenführer Tim 'Speed' Levitch, der auf Doppeldeckerbussen in Manhattan pausenlos historische Fakten ausspuckt und seine Liebe zu New York lebt. Überraschung: Tim Levitch ist ebenfalls ein Bekannter aus alten Zeiten, er war ein Jugendfreund von Millers Bruder.
Karriere als Werbefilmer
"The Cruise" schaffte es 1999 im Rahmen der Berlinale auch nach Deutschland, vor allem aber brachte er Miller einige lukrative Verträge für Werbefilme ein. Filme über Fertiggerichte waren nach jahrelangen Gelegenheitsjobs bei Filmproduktionen zumindest finanziell ein Fortschritt.
In nur 36 Drehtagen gelang dem Regisseur, der sein Filmstudium an der New York University nie abgeschlossen hat, jetzt mit dem Porträt Truman Capotes der Durchbruch. Mit fünf Oscar-Nominierungen darf sich das Werk schmücken, den Preis der amerikanischen National Society of Film Critics hat er schon bekommen.
In der Oscar-Nacht wird Bennett Miller endgültig aus dem Dickicht New Yorks ins Rampenlicht der Welt treten, auf dem roten Teppich des Kodak Theater in Hollywood.