Benicio Del Toro über Che:"Der Typ ist vielleicht anders"

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Der Hollywood-Star und der Revolutionär: Benicio Del Toro spielt Che Guevara. Ein Gespräch über fehlendes Charisma, Steh-Auf-Qualitäten und ein Leben als Anti-Held.

Kristin Rübesamen

London. Ein Kaminzimmer in Covent Garden. Draußen frühsommerliche Straßenszenen, Verliebte, Hunde... Benicio Del Toro hat die Baseballkappe tief ins Gesicht gezogen, und weil das offenbar nicht reicht, auch noch die Augenlider halb geschlossen. Spricht der Mann mit Absicht so langsam, ist er müde? Beides falsch. Del Toro denkt einfach nach, bevor er antwortet. Manchmal runzeln sich gefährlich seine Augenbrauen, aus denen man einen Pullover stricken könnte. Wenn er lächelt, ist man bereit, ihm überall hinzufolgen, auch in den Dschungel der viereinhalbstündigen Che-Guevara-Verfilmung "Vaterland oder Tod".

"Ich mache lieber bedeutende als erfolgreiche Filme." (Foto: Foto: Reuters)

SZ: Mr. Del Toro, wir sehen Sie in Ihrer Rolle als Che Guevara durch den Urwald robben, Karten studieren und anderen Bartträgern Befehle erteilen.

Benicio Del Toro: Mhmmm...

SZ: Entschuldigung, aber nach einem Kassenschlager sieht das nicht gerade aus!

Benicio Del Toro: In Japan sind wir gerade sehr erfolgreich angelaufen.

SZ: Hinzu kommt, dass der Film aus zwei Teilen besteht. Aber - vielleicht könnten wir Deutschen das Ruder herumreißen?

Benicio Del Toro: Inwiefern?

SZ: Wir verehren den argentinischen Arztsohn Ernesto "Che" Guevara als Heiligen. Dazu diese Mischung aus Wandern, hehren Zielen, schönen Frauen und mangelnder Hygiene in fernen Ländern...

Benicio Del Toro: Na ja. Uns ging es nicht um die Frage, ob Guevara ein Heiliger war. Der erste Teil handelt vom erfolgreichen kubanischen Befreiungskampf, wir erfahren, wer Che war, wie er Fidel Castro kennenlernte, sehen ihn in den Bergen der Sierra Maestra, und, nach gewonnener Revolution, als Sieger und Minister bei seiner Rede 1964 in New York vor den Vereinten Nationen. Im zweiten Film, der 1966 beginnt, sehen wir ihn im letzten Jahr seines Lebens bei dem von Anfang an schwierigen Unterfangen, in Bolivien einen Befreiungskampf zu führen. Der dann ja auch erfolglos blieb, in Verrat und körperlicher Ausgezehrtheit endete.

SZ: Wie schwierig war für Sie die Begegnung mit der Ikone Che?

Benicio Del Toro: Sie müssen sich vorstellen: Der Regisseur Steven Soderbergh, die Produzentin Laura Bickford und ich sind nach Kuba gefahren, in ein Land, das im Streit liegt mit Amerika, um den Leuten dort zu sagen: "Hört mal, wir wollen einen Film über einen eurer größten Helden machen. Gebt uns bitte alle Informationen, die ihr habt." Wir, die wir aus dem Bauch des Feindes kamen, aus Hollywood! Das hat ganz schön Courage gekostet.

SZ: Das Ganze hätte doch auch wunderbar ein schönes, blutrotes sogenanntes Bio-Pic werden können, der Film zum Poster.

Benicio Del Toro: Hätte es wohl, ja. Wenn wir das so gewollt hätten.

SZ: Stattdessen spielen Sie Che als kettenrauchenden Bücherwurm und Asthmatiker, knallhart bei der Erschießung von Verrätern, zärtlich im Umgang mit der Truppe.

Benicio Del Toro: Unser Ziel bestand darin, die Wahrheit zu erzählen. Nicht irgendeine, sondern die historische. Wir wollten nicht, dass irgendjemand kommt und sagt, diese Szene da hat es aber so nicht gegeben. Wir haben das eine oder andere gestrafft, aber die Essenz jeder Szene ist genau so passiert. Wer auch immer Einwände vorbringt, dem kann ich mindestens drei Quellen vorlegen, die das belegen.

SZ: Man merkt, dass Sie aus einer Anwaltsfamilie kommen, aus der Mittelschicht; wie Ernesto "Che" Guevara. Wann spürten Sie, dass Sie aus der Art schlagen?

Benicio Del Toro: Als ich neun Jahre alt war, wurde meine Mutter krank. Um sie aufzumuntern, habe ich ihr etwas vorgespielt. Und sie starb mit einem Lächeln im Gesicht.

SZ: Das ist traurig und schön zugleich. Wurden Sie dann ein rebellischer Teenager?

Benicio Del Toro: Sie dürfen nicht vergessen, ich wuchs weitab vom Schuss, in Puerto Rico, auf. Als Tom Jones bei uns ein Konzert gab, dachte ich, er sei Elvis. Und den Namen Che Guevara hörte ich zum ersten Mal mit 13, in dem Song "Indian Girl" von den Rolling Stones.

SZ: Wer dachten Sie damals, wer er sei?

Benicio Del Toro: Ein Krieger, blutrünstig.

SZ: Attraktiv?

Benicio Del Toro: Nicht unbedingt, eher unheimlich. Über die kubanische Revolution lernten wir exakt nichts in der Schule. Damals, Mitte bis Ende der siebziger Jahre, gab es übrigens auch noch keine Che-T-Shirts bei uns. Einmal war ich in Mexico City in einem Buchladen und sah plötzlich ein Bild von ihm, auf dem er warmherzig lächelte. Ich dachte: Irgendwas stimmt nicht mit dem Buchladen, hier gibt es viel zu viele Bilder von Che. Ich hatte schließlich immer nur gehört, was für ein schlechter Mensch er sei. Auf unserer Recherchereise in Kuba habe ich dann eine Menge Leute getroffen, die diesen Mann anhimmelten. Das hat mir Respekt verschafft, und ich dachte, Moment, der Typ ist womöglich anders als der blutrünstige Krieger, für den ich ihn immer gehalten habe.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, warum Che Guevaras lehmige Stiefel ein Zeichen der Liebe sind.

SZ: Vielleicht sollten wir erst mal definieren, was ein Held ist. Sie fangen an.

Benicio Del Toro: Ein Held ist zunächst mal ein Mensch. Unser Ansatz war, Che als einen Menschen zu zeigen, der stets nach seinen Überzeugungen handelte.

SZ: Bei seinem gescheiterten Befreiungskampf in Bolivien, um den ihn ja weder die bolivianischen Bergbauern noch die Minenarbeiter gebeten hatten, bekam man den Eindruck, er habe sich darum gerissen, wieder anzutreten und zu leiden.

Benicio Del Toro: Ja, viele Leute sahen darin eine Art Todessehnsucht oder glauben heute zumindest, dass Che von Anfang an wusste, dass er scheitern würde. Aber unsere Recherchen haben gezeigt: Selbst, als alles den Bach runterging, verlor Che doch nie den Optimismus. Nehmen Sie zum Beispiel seinen letzten Tagebucheintrag. Da ist er bereits von zweitausend Soldaten umringt, also in einer komplett aussichtslosen Situation - aber im Kopf sucht er bereits wieder nach Lösungen und Fluchtmöglichkeiten. So etwas kennzeichnet den Helden: Er sieht jede Situation, egal wie negativ sie ist, im großen Zusammenhang. Und er sieht sie positiv.

SZ: Ein Held braucht also eisernen Optimismus, nicht aber Naivität?

Benicio Del Toro: Genau. Wie gesagt, Che hat seinen nie verloren, und so können all die T-Shirt-Träger heute sehen, dass er bis zuletzt voller Würde war, weil er daran glaubte, was er tat. Er kämpfte für die Hilflosen.

SZ: Che, der Unbestechliche!

Benicio Del Toro: Es steckte etwas von Batman in ihm drin. So erklärt er es auch dem jungen Wachsoldaten Eduardo kurz, bevor er erschossen wird, nämlich, als der ihn fragt, ob er an Gott glaube. Che antwortet: "Ich glaube an die Menschen!"

SZ: Der Held muss also an die Menschheit glauben. Die wiederum, in Gestalt des jungen Eduardo, davonläuft und nichts davon wissen will.

Benicio Del Toro: Kennen Sie das nicht? Dieses Gefühl, wenn Sie etwas Neues hören? Es beunruhigt Sie, bis Sie verstehen, von was die Rede ist. Manchmal dauert es zwei Minuten, manchmal zwei Wochen.

SZ: In der ersten und letzten Einstellung des Double-Features sehen wir Schuhe, einmal Ches lehmige Stiefel, zuletzt die des Offiziers, der ihn abknallt. Stehen die Schuhe für die Haltung?

Benicio Del Toro: Che würde sagen, sie stehen für Liebe. Bei mir ist es auch so. Die Liebe zu dem, was ich mache, sorgt dafür, dass ich den Boden unter den Füßen nicht verliere.

SZ: In der griechischen Tragödie muss der Held leiden und wird schuldlos schuldig. Andererseits trägt er trotz göttlicher Gesamtregie auch eine gewisse subjektive Schuld. Auf Sie übertragen...

Benicio Del Toro: ...würde ich lieber von Verantwortung sprechen. Ich persönlich habe das Gewicht, Che Guevaras Geschichte wahrheitsgetreu darzustellen, sehr stark gespürt. Und bitte! Wir haben über sieben Jahre recherchiert.

SZ: Darf ein Held Familie haben?

Benicio Del Toro: Familie ist sehr wichtig.

SZ: Aber wie oft hat Che seine fünf Kinder gesehen? Jesus, Buddha und Marx sind auch nicht gerade als Familienmenschen bekannt. Der moderne, hässliche Begriff würde sogar lauten: bindungsgestört!

Benicio Del Toro: Ich glaube, wir könnten sehr wohl heldenhafte Krieger mit Familie finden. Es kommt darauf an, was für Krieger sie sind. Es gibt die mit den Waffen, es gibt die Ärzte, die rausgehen und denen helfen, die in Not sind, Menschen, die sich um andere kümmern, die in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Selbst ein Journalist kann ein Krieger sein...

SZ: ...so wie der amerikanische Reporter Hunter S. Thompson, mit dem Sie befreundet waren.

Benicio Del Toro: Ja.

SZ: Es gehört also auch Mut dazu, sich unbeliebt zu machen?

Benicio Del Toro: Ja, manchmal muss ein Held auch Einsamkeit ertragen können.

SZ: Wurden Sie oft gefragt, ob Sie Sozialist sind, Demokrat, Marxist, Republikaner, ein potentieller Terrorist?

Benicio Del Toro: Nein, komisch, niemand wollte es wissen.

SZ: Und?

Benicio Del Toro: Ich bin ich selbst. Ich glaube, jeder muss die Chance auf Erziehung haben, die Möglichkeit, Medizin und Nahrung zu erhalten. Es gibt nicht wenige Menschen, die sind geboren und haben das Schicksal gegen sich, und ich denke, um die muss sich der Staat kümmern. Einige Menschen brauchen etwas mehr Hilfe als andere. Es gibt also einiges, das gut ist am Sozialismus. Aber natürlich, ein zu rigides Umfeld ist auch gefährlich, so wie alle Extreme gefährlich sind.

SZ: Meinen Sie, Sie hätten damit die Männer für den langen Marsch auf Havanna begeistert?

Benicio Del Toro: Wie meinen Sie das?

SZ: Ob Sie ein guter Verführer sind?

Benicio Del Toro: Fragen Sie die anderen.

SZ: Fühlt es sich besser an, einen bedeutenden oder einen erfolgreichen Film zu machen?

Benicio Del Toro: Einen bedeutenden, keine Frage.

SZ: Nachdem Sie für die Rolle des Drogenkonsumenten Dr.Gonzo in der Verfilmung von Thompsons "Fear and Loathing in Las Vegas" zwanzig Kilo zugenommen hatten, verloren Sie kurzfristig mal Ihre Beliebtheit in Hollywood.

Benicio Del Toro: Der Film war nicht erfolgreich, nein.

SZ: Da Sie regelmäßig den Mut zu ungewöhnlichen Rollen aufbringen und wie der griechische Held Ihr Schicksal herausfordern, sind Sie demnach auch einer.

Benicio Del Toro: Das kann ich schlecht über mich selber sagen. Im Fall von "Fear and Loathing" gehörte nicht viel Mut dazu. Das Material, also Hunters Buch, war einfach zu erstklassig, als dass man es hätte ablehnen dürfen. Es war, wenn überhaupt, eine clevere Entscheidung, die dann später als mutig dargestellt wurde, weil der Film alles andere als ein Blockbuster war. Für "Che" brauchten wir viel mehr Mut.

Lesen Sie auf der nächsten Seite, was sich Benicio Del Toro von Che Guevara abgeschaut hat.

SZ: Muss ein Held ein Außenseiter sein? Waren Sie immer einer?

Benicio Del Toro: Absolut. Eher ein Anti-Held. Ich war zu groß, zu klein, zu gut aussehend, zu hässlich. Ich sollte meinen Namen ändern.

SZ: In so was wie: Benny.

Benicio Del Toro: Ja, in so was wie Benny Dell. Ich war zu viel Latino, dann wieder zu wenig. Als ich nach Hollywood kam, gab es kaum Latinos im Geschäft. Nur Andy García.

SZ: Den Sie dann irgendwann anriefen und baten: Kannst du mir nicht helfen?

Benicio Del Toro: Nein, niemals, so bin ich nicht. Ich liebte die Filme mit Andy García und sah mir alle an. Aber ich wollte mir den Erfolg selber verdienen. So bin ich eben auf die Schnauze gefallen. Wieder und wieder. Wodurch man am meisten lernt.

SZ: Wir nennen das: ein Stehaufmännchen. Sind Sie das?

Benicio Del Toro: Da muss ich nun wirklich sagen: Ja. Sonst hätte ich die ganze Ablehnung nicht ertragen können. Die beste Vorbereitung dafür war allerdings Stella Adler, die legendäre Stanislawski-Schauspiellehrerin von Marlon Brando in New York, die wirklich die knallhärteste Art hatte, einen zu kritisieren. Danach war ich eigentlich gegen alles gewappnet.

SZ: Was ist mit der Voraussetzung des romantischen Helden: Charisma?

Benicio Del Toro: Nun ja, das hat man oder nicht. Obwohl - ich könnte vielleicht noch ein bisschen daran arbeiten.

SZ: Sie untertreiben. Sie können ja kaum die Straße unbehelligt überqueren, und man nennt Sie den dunklen Brad Pitt. Sind Sie heute vor allem bei Damen beliebt?

Benicio Del Toro: Ich renne nicht gerade herum und notiere die Trefferzahl. Was jedoch wirklich auffallend war: Nachdem ich die ersten erfolgreichen Filme gemacht hatte, kamen plötzlich Männer auf mich zu und gratulierten mir. Daran merkte ich, dass sich etwas geändert hatte.

SZ: Wie viel Disziplin muss eigentlich ein Hollywood-Held besitzen?

Benicio Del Toro: Disziplin braucht man in allem, was man ernst nimmt.

SZ: Und eine Stufe drunter? Zähneputzen, Tagebuchschreiben?

Benicio Del Toro: Ich führe tatsächlich Tagebuch, bin aber nicht beharrlich genug. Tagebücher helfen einem, zu vergessen. Du schreibst es auf - und weg ist es.

SZ: Wie steht es um Pflichtbewusstsein: Was müssen Sie auf jeden Fall erledigen?

Benicio Del Toro: Ich muss meine Hunde streicheln. Ich muss Sport treiben. Oder sagen wir, ich muss wieder damit anfangen, sobald ich zurück in Los Angeles bin. Sobald man einmal angefangen hat, läuft es, und dann ist es fast so, als müsste man es machen. Was ich aber mehr und mehr tue, ist lesen. Dafür schneide ich mir regelrecht ein Stück Zeit aus dem Tag.

SZ: Was lesen Sie gerade?

Benicio Del Toro: Dracula. Die Geschichte ist bekannt, aber haben Sie sie gelesen? Mann, ist die gut. Außerdem eine Biographie über Walker Evans...

SZ: ...der das armselige Leben der Farmer während der amerikanischen Depression fotografierte. Wie groß ist Ihre Opferbereitschaft?

Benicio Del Toro: Oh, Mist.

SZ: Wo liegen Ihre Schmerzgrenzen? Wenn ich Ihnen nun den Zucker für den Kaffee wegnehmen würde, wäre das noch okay?

Benicio Del Toro: Wunderbar, kein Problem, denn das ist etwas, was ich mir von Che abgeschaut habe: Er trank seinen Kaffee immer ohne Zucker. Ich habe ihn früher mit einer Unmenge von Zucker getrunken, darum geht's doch schließlich beim Kaffee, oder? Aber Menschen haben nicht nur einen starken Überlebenswillen, sie gewöhnen sich an alle möglichen Dinge.

SZ: Was ist wichtiger: Intelligenz oder Integrität?

Benicio Del Toro: Ich würde sagen - Integrität. Intelligenz ist schwierig zu beurteilen. Nehmen Sie einen studierten Straßeningenieur und einen Automechaniker. Wer bringt das Auto wieder in Gang?

SZ: Braucht ein Held eigentlich Freunde oder Anhänger?

Benicio Del Toro: Wenn wir davon ausgehen, dass der Held der Anführer ist... Schwierig. Hängt vielleicht von der Definition von Freundschaft ab. Auf jeden Fall muss der Held die Fähigkeit besitzen zuzuhören, sich verschiedene Standpunkte anzuhören.

SZ: Ist Loyalität eine Qualität, die man oft in Hollywood findet?

Benicio Del Toro: Bitte? Sie ist natürlich sehr, sehr selten. Aber dann hundertprozentig.

SZ: Wie viele Freunde haben Sie?

Benicio Del Toro: Eine Handvoll, nein: vielleicht zwei.

SZ: Woran glauben Sie?

Benicio Del Toro: Oh je.

SZ: Che glaubte an Ziele jenseits von Geld und Macht. Sie haben einen genialen Film gemacht, der die Publikumsinteressen ignoriert und nicht viel Geld einspielen wird. Also, könnte es Wahrheit sein?

Benicio Del Toro: Ja, das können Sie aufschreiben. Aber da haben Sie mir, das muss gesagt werden, ein bisschen geholfen.

Benicio Del Toro wurde am 19. Februar 1967 in Puerto Rico geboren. Der Sohn wohlhabender Anwälte studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften an der University of California in San Diego. Ein Schauspielkurs begeisterte ihn jedoch derart, dass er am Stella Adler Conservatory in New York vorsprach, wo er - für ihn völlig überraschend - akzeptiert wurde. Sein Vater sprach daraufhin sechs Monate nicht mit ihm. Zum ersten Mal erregte Del Toro Aufsehen in der Rolle des vollkommen unverständlich sprechenden Ganoven Fred Fenster in "Die üblichen Verdächtigen". Vor "Che", bei dem er auch als Produzent fungiert, arbeitete er bereits bei "Traffic" (2000) mit dem Regisseur Steven Soderbergh zusammen. Die Rolle als mexikanischer Drogenfahnder brachte ihm neben zahlreichen Auszeichnungen den Oscar als bester Nebendarsteller ein. Auch für "21 Gramm" bekam er eine Oscar-Nominierung. "Che" läuft am 11. Juni in den deutschen Kinos an.

© SZ am Wochenende vom 6.6.2009/kar - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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