Bayrische Staatsoper:Fixsterne im Festivalsommer

(Foto: Wilfried Hösl)

Selbst in Amerika weiß man, was in München läuft. Die New York Times empfahl ihren Lesern den "Tannhäuser"

Von Jutta Czeguhn

"Opernfreunde, pilgert nach München!" empfahl die New York Times ihren Lesern nach der Tannhäuser-Premiere. Neidvoll blickt man von Manhattan aus auf die Bayerische Staatsoper, wo Intendant Nikolaus Bachler zwar stetig betont, dass es in der Oper um mehr gehe als um Stars, er sie aber trotzdem alle auf seiner Bühne hat, besonders im heißen, europäischen Festspiel-Sommer. Fixstern im Bachlerschen Star-Universum ist Jonas Kaufmann, der der Met zuletzt schmerzliche Absagen servierte, in München aber verlässlich singt. Zu den Festspielen erlebt man ihn in "Andrea Chenier" (siehe Foto) und "La forza del destino". In Kaufmanns Gravitationsfeld bewegt sich da Dauerpartnerin Anja Harteros (Chenier, La Forza, Tannhäuser, Liederabend). Kristine Opolais reist mit ihrem Gatten Andris Nelsons an und steigt als Rusalka wieder ins Aquarium, Elīna Garanča hat als La Favorite mit Karel Mark Chichon ebenfalls ihren Ehemann am Pult und den Bariton Mariusz Kwiecień auf dem Schoß. Kann die Diven-Dichte noch größer sein? Auch Joyce DiDonato, Eva-Maria Westbroek, Diana Damrau, Sonya Yoncheva - und der darf nicht fehlen - Placido Domingo stehen im Festspiel-Programm. "Big names make a big difference at the box office", weiß man in New York. Bevor die Leser der Times also ins Flugzeug nach München steigen, sollte man sie warnen, für viele Vorstellungen gilt: Sorry, sold out.

© SZ vom 14.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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