Das mit Spannung erwartete Bayreuther Regiedebüt von Katharina Wagner mit der Oper "Die Meistersinger von Nürnberg" ist beim Publikum auf gespaltene Reaktionen gestoßen. Lautstarke und lang anhaltende Buhrufe hallten durch das Festspielhaus, als sich die 29-jährige Tochter und mögliche Nachfolgerin von Festspielleiter Wolfgang Wagner nach der Premiere am Mittwochabend vor dem Vorhang zeigte. Die Regisseurin erhielt aber auch ermutigenden Applaus.
Katharina Wagner interpretiert das Werk als einen Diskurs über die Kunst und will in ihrer Inszenierung das Aufeinanderprallen von Tradition und Fortschritt zeigen. Dabei gelingen ihr originelle Szenen, jedoch lässt die Aufführung eine klare dramaturgische Linie nur selten erkennen.
Unter den Sängern ragten Michael Volle als Beckmesser und Klaus Florian Vogt als Stolzing heraus, während Franz Hawlata den Sachs sehr verhalten sang. Dirigent Sebastian Weigle vermied jedes Pathos, verbreitete mit dem Festspielorchester aber auch nur wenig Glanz.