Die drei Bands, die soeben beim Jungen Münchner Jazzpreis in der Unterfahrt antraten, wären früher nicht als Nachwuchs, sondern als Spitzenklasse durchgegangen, meinte der Jury-Vorsitzende Ralf Dombrowski hinterher. Was die Preisvergabe nicht leichter machte, zumal völlig unterschiedliche Konzepte konkurrierten: Hier das innovative, freie und ruhige Spiel von Just Another Foundry; dort der wuchtige Zwei-Uhr-Nachts-Session-Straight-Ahead-Postbop des Andreas Feith Quartetts; schließlich das zwischen den Polen angesiedelte, klassisch inspirierte Gitarrenquartett von Marius Peters. Die Jury zog den Hals aus der Schlinge, indem sie an die ersten beiden zwei zweite Preise vergab und Marius Peters Rearranged offensichtlich wegen des Könnens des bereits mehrfach preisgekrönten Bandleaders zum Sieger kürte. Überprüfen kann man das Urteil selbst: BR 4 Klassik sendet am Montag, 16. November, um 23.05 Uhr in der "Jazztime" einen Mitschnitt. Dass die Ehrung und die 3000 Euro Preisgeld etwas bewirken können, sieht man an der Siegerband des vergangenen Jahres: Das Leipziger Trio Plot tourt gerade mit seinem neuen Album "Tightrope".