Patrick Hahn
Dirigenten, das sind graue Eminenzen, die ihr Orchester als Alleinherrscher mit harter Hand leiten - so zumindest das alte Bild vom unnahbaren Genie am Taktstock. Dass das heute anders ist, beweist Patrick Hahn. Der 23-Jährige ist Teil einer neuen Generation von Dirigenten, die für einen anderen Stil stehen: "Heute sind Dirigenten viel nahbarer", sagt Hahn. "Eine positive Probenatmosphäre ist sehr wichtig, finde ich. Und für die muss ich als Dirigent auch sorgen." Dieser Stil kommt an, beim Publikum und bei Orchestern. Im vergangenen Jahr dirigierte der Österreicher etwa die Münchner Klangverwaltung im Herkulessaal, die NDR Radiophilharmonie und auch das Erler Festspielorchester samt Chor. In Erl steht er auch jetzt gerade auf dem Podium, mit "L'occasione fa il ladro", eine einaktige Minioper von Gioachino Rossini. Nach den Vorwürfen gegen Gustav Kuhn können die Festspiele gerade jemanden wie Hahn gebrauchen: jung, höflich, talentiert.