Der iTunes Music-Store, ursprünglich ein reiner Online-Musikalienhandel für den iPod, wandelt sich mehr und mehr zu Apples Medienzentrale. Kaum ein Monat vergeht, in dem man nicht von Neuerungen im Sortiment hört. Sie umfassen inzwischen Videos, Clips und Fernsehfilme sowie privat produzierte Hörbeiträge. Podcast nennt man dieses Neuformat für Tonkonserven. Bislang hat niemand darauf bestanden, dass diese Podcasts ausschließlich der Unterhaltung dienen müssen.
So scheint es fast plausibel, dass Apple gerade unter dem Namen ¸¸iTunes U" eine weitere Sparte annonciert hat, die ganz der Bildung gewidmet ist. Sechs amerikanische Universitäten, darunter Stanford und die University of Missouri, haben ein Jahr lang daran gearbeitet, Vorlesungen und Seminar-Unterlagen multimedial für den iPod aufzubereiten. So können nun neben den Lehrveranstaltungen auch Unterrichtsfilme über Seiten des iTunes-Stores abgerufen werden. Wobei es den Studieneinrichtungen überlassen bleibt, ihre Podcasts des Wissens frei zugänglich oder, geschützt über einen Zugangscode, nur den eigenen Lernbefohlenen anzubieten.
¸¸Unsere Studenten sind Eingeborene des Internet", sagt dazu Keith Politte von der University of Missouri, ¸¸darum holen wir sie logischerweise nun da ab, wo sie stehen." Dass Apple sein Angebot damit erneut diversifiziert und nun ins seriöse Fach hinein erweitert, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass das reine Online-Musik-Geschäft derzeit heftig umkämpft ist und wachsende Konkurrenz erfährt. So meldet gerade das US-Magazin Forbes, dass auch der Internet-Gigant Google noch in diesem Jahr ins Musik-Downloadgeschäft einsteigen könne. Auch hier sprechen Analysten von einem ¸¸logischen Schritt."