Sein klarer Blick, er kann sich schnell verfinstern. Und dann ist da diese leichte Hasenscharte, die sein offenes, junges Gesicht so seltsam erscheinen lässt. Versehrt und verwirrt sind oft seine Charaktere, verzaubert und manchmal auch verschlagen.
Seinen Durchbruch hat er mit "To Die For", einem makabren Märchen von Gus Van Sant, der schon Joaquins legendären Bruder River zum Star gemacht hatte. Van Sant und die Phoenix-Brüder: das ist auch der Versuch, die Unschuld der American boys wiederzufinden.
In Joel Schumachers unterschätztem "8mm" spielt Joaquin einen Sexshop-Angestellten, der dem puritanischen Helden Nicolas Cage die Tore zu einem Sex-Inferno öffnet. Für die Rolle eines jungen, paranoiden römischen Kaisers in "Gladiator" wurde er für den Oscar nominiert.
Einen korrupten Geschäftemacher, in dem ein Beatnik und ein Hippie stecken, spielt er in der Militärsatire "Buffalo Soldiers", und konsequent verknüpft er in "Signs" amerikanischen Heroismus und Esoterik - ein Akteur, der aus einem Buch stammen könnte, das Mark Twain und William Burroughs gemeinsam verfassten.