Abramowitschs neues Hobby:"Dies war ein guter Einkauf"

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Das Geheimnis um den neuen Besitzer der zwei zu Rekordpreisen versteigerten Werke von Lucian Freud und Francis Bacon ist gelüftet: Käufer soll der Milliardär und Fußball-Mäzen Roman Abramowitsch sein.

Das Rätsel scheint gelüftet: Es ist der in London lebende Unternehmer und Besitzer des Fußballclubs Chelsea, Roman Abramowitsch, der Lucian Freuds voluminöses Aktgemälde "Benefits Supervisor Sleeping" und Francis Bacons "Triptych, 1976" in der vergangenen Woche in New York auf Anregung seiner 25-jährigen Freundin Dascha Schukowa habe ersteigern lassen, berichtet die Zeitung Daily Mail am Montag.

Die Werke waren von den Auktionshäusern Christie's sowie Sothebys's für 33,6 Millionen Dollar (21 Millionen Euro) und 86,3 Millionen Dollar (55,7 Millionen Euro) versteigert worden.

Auktions-Rekordmarke für Nachkriegskunst

In beiden Fällen hieß es, der neue Besitzer wolle anonym bleiben. Der Preis für den Freud-Akt war der höchste Auktionspreis, der jemals für das Werk eines noch lebenden Künstlers erzielt wurde, während die für Bacons Triptychon gezahlte Summe eine neue Auktions-Rekordmarke für Nachkriegskunst setzte.

Nach Angaben der Daily Mail könnten die Bilder eines Tages in Moskau zu sehen sein, wo die Freundin von Abramowitsch die Eröffnung einer Kunstgalerie plane. Die neue Galerie soll im September in einem alten Busdepot des Avantgarde-Architketen Konstantin Melnikov aus dem Jahre 1927 eröffnen. Die erste Ausstellung wird dem russisch-amerikanischen Konzeptkünstler Ilja Kabakow gewidmet.

Aus kaufmännischer Sicht sei die Entscheidung zum Erwerb der Bilder durchaus richtig gewesen, erklärte Cristina Ruiz, Herausgeberin der Kunstfachzeitschrift The Art Newspaper, die als erste den russischen Milliardär als neuen Besitzer der beiden Rekordwerke ausgemacht hatte.

"Ein völliger Neuling"

"Dies war ein guter Einkauf, die Werke werden sicher ihren Wert behalten", sagte Ruiz. Abramowitsch sei zwar ein völliger Neuling auf der Bühne des Kunsthandels, aber mit den von ihm bezahlten Rekordpreisen bestätige sich einmal mehr "die Verlagerung der Macht in der Kunstwelt weg von europäischen und amerikanischen Sammlern, die verstärkt an Sammler aus Russland und dem Nahen Osten verkaufen".

So hatte erst im April The Art Newspaper gemeldet, dass der sogenannte Rockefeller-Rothko von der Scheichsfamilie des Emirats Katar gekauft worden war. Das 1950 von Mark Rothko gemalte Bild "White Center" war bei der Frühjahrsauktion 2007 in New York für 72,8 Millionen Dollar (46,7 Millionen Euro) an einen anonymen Bieter gegangen. Es ist derzeit das zehntteuerste Bild aller Zeiten. Bacons "Triptych, 1976" rangiert auf der Liste der zehn teuersten Gemälde der Welt derzeit auf Rang sechs.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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