Transparenz-Blog:Zeitung macht Schule

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Schülermedienwoche: Jugendliche aus fast 1000 Schulen in Bayern haben ihre Fragen gestellt.

Investigativ-Reporter Klaus Ott und stellvertretende Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid sind zwei von rund 60 SZ-Kolleginnen und Kollegen, die in den vergangenen fünf Jahren Schulklassen besucht haben, um journalistisches Arbeiten zu erklären. Illustrationen: Bernd Schifferdecker (Foto: Bernd Schifferdecker)

Zuerst die schlechte Nachricht: 45 Prozent der Jugendlichen in Deutschland seien nicht in der Lage, in einem Text Fakten und Meinungen zu unterscheiden. So das Ergebnis einer Sonderauswertung der jüngsten Pisa-Studie. Und nun die frohe Botschaft: Das lässt sich ändern. Auch mithilfe von Journalistinnen und Journalisten, die Schulen besuchen und dort erklären, wie Redaktionen arbeiten. Wie recherchiert, wie aus der Fülle der Informationen ausgewählt wird, wie Geschehnisse eingeordnet werden. Und natürlich: Wie sich Fakten von Fakes trennen lassen.

In dieser Woche sind anlässlich des Tages der Pressefreiheit am 3. Mai bundesweit viele Medienmacher per Video in Schulklassen zugeschaltet und reden über ihre Arbeit. "Journalismus macht Schule", lautet die Aktion, die von einem breiten Netzwerk getragen wird. Dazu gehören die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und viele weitere Organisationen; die Mediaschool Bayern, zahlreiche Tageszeitungen; ARD-Anstalten, ZDF-Journalisten, private Sender, die Reporterfabrik, Universitäten und viele andere. Auch die Süddeutsche Zeitung ist dabei.

Seit fünf Jahren schon besuchen SZ-Journalistinnen und Journalisten regelmäßig Schulklassen, unterbrochen nur durch die Pandemie. Jetzt sind wir dort per Video zu Gast, die Nachfrage ist riesig. Und die Fragen hören gar nicht auf. Wie gehen wir mit Rückmeldungen von Lesern um? Braucht es eine spezielle Ausbildung, wenn man als Korrespondent oder Korrespondentin in ein Krisengebiet wie den Nahen Osten geschickt wird? Was die wichtigste Aufgabe des Journalismus ist? Die Antwort: Aufklärung! Das unterscheide die journalistische Arbeit von Inhalten in sozialen Medien, die nicht recherchiert und gecheckt werden müssen.

Welche Kontrollinstanzen es bei der SZ gebe, welche Angebote speziell für jüngere Zielgruppen, waren weitere Fragen. Mehrere Schülerinnen nutzten das Angebot, per Mail weitere Fragen zu schicken. Solche Gespräche sind ein wichtiger Beitrag zur Medienbildung, die immer relevanter wird. Damit die Gesellschaft nicht auseinandertreibt, sondern auf der Basis von verlässlichen Informationen offen um beste Lösungen ringt. Gerade in diesen Zeiten. ok,afs

Im Transparenz-Blog geben wir Einblick ins Innenleben der SZ und erklären unsere journalistische Arbeit ( sz.de/transparenz). Die Videos zu den Journalistengesprächen mit Schülerinnen und Schülern finden sich unter sz.de/schuelermedientage .

© SZ vom 06.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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