Mobilität:Die Potenziale erkennen

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Es ist höchste Zeit für den Abschied vom langjährigen Mythos Auto! Stattdessen sollte mit neuen Konzepten die urbane Mobilität neu gestaltet werden. Die Industrie sollte dabei als Erste mit gutem Beispiel vorangehen.

" Zur Waffe degradiert" vom 2. März, "Abschied vom Mythos Auto" vom 24./25. Februar:

Es ist in der Tat höchste Zeit, die seit den 50er-Jahren bestehende, politisch geförderte und mit teils Brachialgewalt durchgeführte Monopolisierung des individualisierten Pkw-Verkehrs insbesondere in Großstädten grundlegend zu überdenken. Es gilt nicht nur, den öffentlichen Personennahverkehr zu fördern und den motorisierten Individualverkehr zu beschränken, sondern gerade hierbei auch die enormen Chancen und Potenziale einer neuen Verkehrspolitik zu erkennen. Es ist tragisch, dass die Automobilindustrie nicht selbst das Potenzial erkennt, mit neuen Konzepten die urbane Mobilität neu zu gestalten. Die Monopolstellung des individualisierten Personenverkehrs wird mittelfristig aufgehoben werden. Kaum einer meiner Freunde in meiner Generation (20 - 35 Jahre) braucht ein Auto als Statussymbol oder zur Fortbewegung in einem vor dem Kollaps befindlichen Straßenverkehr. Geschweige denn kann und möchte die damit verbundenen finanziellen und zeitintensiven Investitionen eingehen. Wir sind mehr denn je dazu bereit und dafür empfänglich, alternative Konzepte der urbanen Mobilität zu entwickeln und zu testen und können auf das eigene Auto zumindest im Stadtverkehr innerhalb kürzester Zeit verzichten. Die Industrie kann von diesen Wandel nicht mehr wegsehen und sollte vielmehr die Chance ergreifen, die Mobilität des 21. Jahrhunderts von ihrem überholten Klammern an veraltete Strukturen zu befreien.

Julian Ph. Klein, Berlin

Bitte umdenken

Für ein paar Jahrzehnte Autokult wurden Zig Millionen Quadratkilometer für Straßen zugeteert, Unmengen an Rohstoffen verbraucht für Herstellung und Benzin bzw. Diesel, die Luft für Generationen belastet etc. Da ist es hart, sich einzugestehen, dass diese Episode rasant zu Ende geht. Zumal der hiesige Wohlstand auch noch auf dem Export dieser Auslaufmodelle fußt. Vonnöten sind völlig neue Mobilitäts- und Wirtschaftskonzepte.

Monika Heilmeier-Schmittner, Kirchberg

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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