Zurück an die Tafel:Linker Lehrer darf Stelle antreten

Nach Jahren des Wartens hat es Michael Csaszkóczy geschafft: Der wegen seines antifaschistischen Engagements lange Zeit abgelehnte Lehrer darf nun unterrichten.

Wenn am Montag in Baden-Württemberg die Sommerferien enden, beginnt auch für den 37-Jährigen Michael Csaszkóczy , der als "Berufsverbots-Opfer" bundesweit bekannt wurde, wieder die Schulzeit. Vorige Woche kam die Zusage für eine Realschule in Eberbach.

Wegen seiner Mitarbeit in der Antifaschistischen Initiative Heidelberg war ihm jahrelang der Eintritt in den Schuldienst der Länder Baden-Württemberg und Hessen verweigert worden.

Csaszkóczy wollte dies nicht hinnehmen und zog so lange durch die Instanzen - bis der Deutschlehrer im März vor dem Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg einen Sieg über das Kultusministerium errang.

Weil das Land vom Verwaltungsgericht aber nicht dazu gezwungen werden könne, Csaszkóczy einzustellen, musste dieser nun einen neuen Antrag stellen - den das Oberschulamt nun im Sinne des Gerichts und Csaszkóczys entschied.

Bereits im Sommer 2002 hatte sich Csaszkóczy als Realschullehrer beworben. Das Oberschulamt lehnte seine Einstellung aber wegen Zweifeln an seiner Verfassungstreue ab. Die Behörde schloss sich damit einer Einschätzung der ehemaligen baden-württembergischen Kultusministerin und amtierenden Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) an.

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