SZ-Studie (Hochschule & Beruf vom 13. April 2000):Philosophie

Das Fach mit der höchsten Abbrecherquote - und fast ohne Arbeitsmarkt

Wie kommt man durchs Studium?

Studienanfänger und Absolventen (Foto: Statistisches Bundesamt)

In der Regel schließt das Philosophiestudium mit dem Magister ab. Nur an der Technischen Universität Dresden kann man nach sechs Semestern einen Bachelor in Philosophie erwerben. In den 90er Jahren waren kontinuierlich mehr als 20.000 Studenten für das Fach Philosophie eingeschrieben. Erst im Jahr 1998 sank die Zahl erstmals auf 19.900. Die Zahl der Abschlüsse liegt auf einem sehr niedrigen Niveau von weniger als 500 Absolventen im Jahr. Die statistische Wahrscheinlichkeit, im Hauptfach Philosophie bis zum Magister-Abschluss zu kommen, beträgt also weniger als zehn Prozent.

Eine Gegenüberstellung der Studienanfängerzahlen von 1993 mit den Absolventenzahlen von 1998 belegt das extreme Schwundniveau. Dabei ist die Situation von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich. Da es Ausreißer nach unten gibt, sollte man vor der Festlegung auf den Studienort auf den Internet-Seiten der Universitäten die Daten über Anfänger und Absolventen der letzten zehn Jahre einsehen oder aber vom zuständigen Dekanat oder von der statistischen Abteilung der Hochschule anfordern.

Wie findet man einen Job?

Außerhalb von Schule (Lehramt) und Hochschule finden sich für Philosophen nur sehr eingeschränkt Berufsmöglichkeiten im Rahmen ihrer fachlichen Ausbildung. Wegen der fehlenden Berufsbezogenheit sollten Philosophie-Studenten noch ein weiteres Fach mit stärkerer Berufsbezogenheit belegen und ein mediengeprägtes Zusatzprofil erwerben, um in Unternehmen oder bei Verbänden bessere Chancen zu haben.

Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen zeigt seit 1997 einen Rückgang, der im Verhältnis zu den geringen Absolventenzahlen als erheblich zu bewerten ist.

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: