Studie zur Unternehmenskultur:Wettbewerbsfaktor Mitarbeiter

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Unternehmen können erfolgreicher sein, wenn sie auf eine stärkere Mitarbeiterorientierung setzen. Das Potenzial dafür ist vorhanden: Gut drei Viertel gehen gerne zur Arbeit - allerdings mit abnehmender Tendenz.

Deutsche Unternehmen können laut einer Studie des Bundesarbeitsministeriums erfolgreicher sein, wenn sie mehr auf ihre Mitarbeiter eingehen. Das grundsätzlich vorhandene Potenzial werde in den meisten Unternehmen und Organisationen in Deutschland nicht ausreichend genutzt, heißt es in dem am Donnerstag im Internet veröffentlichten Forschungsbericht. Nötig sei die Entwicklung einer mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur.

Die meisten Unternehmen in Deutschland nutzen das Potenzial ihrer Mitarbeiter nicht ausreichend. (Foto: Foto: dpa)

Solch eine Kultur fördere Engagement, Zufriedenheit und Unternehmenserfolg. Den größten Einfluss auf das Engagement hätten etwa die Schaffung von Teamgeist, das Erleben von Zugehörigkeit, Wertschätzung und gezeigtes Interesse an der Person.

Die repräsentative Studie zu Unternehmenskultur, Arbeitsqualität und Mitarbeiterengagement führte im Auftrag des Ministeriums das Marktforschungsinstitut psychonomics (Köln) durch. Befragt wurden im Jahr 2006 mehr als 37.000 Beschäftigte in 314 Unternehmen aus den zwölf größten Branchen. Damit sei es die größte Untersuchung ihrer Art weltweit, sagte psychonomics-Leiter Frank Hauser.

Die Forscher fanden heraus, dass gut drei Viertel (77 Prozent) der Mitarbeiter im Großen und Ganzen zufrieden mit ihrer Arbeit sind - allerdings mit abnehmender Tendenz im Vergleich zu einer Studie aus dem Jahr 2001. So sank etwa der Anteil derer, die "völlig zufrieden" sind, innerhalb von fünf Jahren von 16 auf 6 Prozent.

Ebenfalls 77 Prozent der Befragten möchten laut der Studie noch mindestens fünf Jahre bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben. Identifikation mit ihrem Unternehmen sowie eine hohe Einsatzbereitschaft zeigten jeweils knapp zwei Drittel. "Insgesamt können etwa 40 Prozent der Befragten als umfassend engagiert gelten", sagte Hauser. Gestiegen ist der erlebte Arbeitsstress. 62 Prozent stellten eine Zunahme in den vergangenen Jahren fest. 2001 hatten mit 48 Prozent noch deutlich weniger Beschäftigte angegeben, dass der Stress am Arbeitsplatz gestiegen sei.

Engagement der Mitarbeiter ist entscheidend

Erstmals habe man in der Studie den Zusammenhang zwischen dem Engagement der Mitarbeiter und dem Unternehmenserfolg statistisch nachweisen können, betonte Hauser. Demnach ist die Unternehmenskultur für bis zu 31 Prozent des finanziellen Erfolges verantwortlich. Entsprechend bewerteten besonders erfolgreiche Unternehmen am häufigsten das Engagement der Mitarbeiter als den wichtigsten Wettbewerbsfaktor. "Die weniger erfolgreichen Unternehmen setzen vor allem auf den Preis", so Hauser.

Die Abteilungsleiterin für Arbeitsrecht und Arbeitsschutz im Bundesarbeitsministerium, Cornelia Fischer, forderte in diesem Zusammenhang mehr Investitionen der Unternehmen in bessere Arbeitsbedingungen. "Mitarbeiter verzinsen diese Investitionen durch gutes Engagement", sagte sie der dpa.

Bei der Studie wurden die Beschäftigten auch danach befragt, wie sie Unternehmenskultur in ihrer Firma erleben. Demnach sind Kundenorientierung und Leistungsorientierung am stärksten ausgeprägt. Aspekte der Mitarbeiterorientierung wie etwa Führungskompetenz, Fairness, Förderung oder Fürsorge fand nur gut die Hälfte der Beschäftigten in ihren Unternehmen wieder. Am kritischsten wurde die Beteiligung an den Gewinnen des Unternehmens bewertet. Nur etwa jeder Vierte fühlt sich angemessen beteiligt.

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