Schweiz:WHO stellt keine Raucher mehr ein

Wer zukünftig bei der Weltgesundheitsorganisation arbeiten will, muss sich das Rauchen verkneifen. Arbeitsrechtler sehen darin kein Problem.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen Einstellungsstopp für Raucher verhängt, bestätigte WHO-Sprecherin Fadela Chaïb. Die WHO ist die erste Organisation der Vereinten Nationen, die zu so drastischen Maßnahmen im Kampf gegen das Rauchen greift. Der Stopp gilt seit dem 1. Dezember.

Stellenanzeigen tragen nun den Vermerk, dass die WHO ein rauchfreier Ort ist und deshalb keine Leute anstellt, die Tabak "in irgend einer Form" konsumieren. Bewerber sollen angeben, ob sie rauchen - und ob sie im Fall einer Anstellung dies weiter zu tun beabsichtigen. Wenn sie dies bejahen, werden sie von der Liste der Kandidaten gestrichen.

Jetzige Mitarbeiter nicht betroffen

Die WHO beschäftigt an ihrem Hauptsitz in Genf etwa 2400 Mitarbeiter. Das bereits angestellte Personal sei von der Maßnahme nicht betroffen, erklärte Chaïb. Es werde auch keine Tests geben, um möglichem Tabakkonsum von WHO-Angestellten auf die Spur zu kommen.

Schweizer Arbeitsrechtler verweisen darauf, dass die WHO bei Einstellungen eigene Kriterien anlegen kann. Das Schweizer Recht verbietet nur die Diskriminierung nach Geschlecht, Herkunft oder Glauben. Wenn ein neu Eingestellter seine Leidenschaft zuvor verheimlicht habe, könne er aber anschließend nicht deswegen entlassen werden.

Seit Jahren führt die WHO eine Kampagne gegen das Rauchen. Sie hat als erste UN-Organisation einen weltweiten Gesundheitsstandard durchgesetzt, der von der Mehrheit der WHO-Vertragsstaaten unterschrieben wurde. Er sieht ein allgemeines Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden sowie eine Werbebeschränkung vor.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: