Nachhilfe im ... schön sprechen:Und alle hören zu

Kiefersperre "Der Mund als Klangraum verstärkt die Resonanz der Stimme. Viele kriegen die Zähne aber nicht auseinander. Sie machen den Mund einfach nicht weit genug auf", sagt Anno Lauten.

Was das ausmacht, kann jeder schnell selbst testen: Einfach mal im Gähnen sprechen. Das öffnet die Stimme.

Räuspern "Das ist eine Unart. Es ist für die Stimme ungünstig, weil es sie verfestigt", sagt Lauten. Stattdessen sollte man husten, wenn es wirklich im Hals kratzt.

Zu hoch Frauen haben von Natur aus eine höhere Stimme. "Aber viele Frauen sprechen deutlich höher als ihre Stimme eigentlich veranlagt ist", sagt Lauten. Häufig steigt die Stimme durch eine zu flache Atmung. Sie klingt dann dünn und piepsig.

Wer selbst merkt, dass er zu hoch spricht, sollte sich langsam wieder nach unten arbeiten. "Das kann man üben. Man nimmt einen Text und gestaltet ihn bewusst mit der eigenen Sprachmelodie. Das hilft, die eigene Stimme besser kennen zu lernen", empfiehlt Lauten.

Üben und gähnen

Die beste Methode, um seine Stimme zu trainieren, ist sich erst einmal selbst zuzuhören und sie spielerisch wieder zu entdecken. Dafür kann man zum Beispiel Reflexe wie Husten, Stöhnen, Lachen oder Weinen nachahmen. "Das stärkt die Stimme und man spürt, wo ihre Kraft sitzt - nämlich im Bauch", sagt Stimmtrainer Anno Lauten. Auch Gähnen tut der Stimme gut. Die einfachste Übung ist, einmal für sich im Gähnen zu sprechen. Das vertieft die Atmung und die Stimme entfaltet sich.

Und singen hilft: "Die Stimme wird dabei noch intensiver genutzt. Das wirkt sich positiv beim Sprechen aus", sagt Anno Lauten, der selbst ausgebildeter Sänger ist. Es reicht übrigens völlig aus, beim Fahrradfahren oder unter der Dusche zu singen. Und keine Sorge: Auf richtig oder falsch kommt es dabei ausnahmesweise einmal gar nicht an.

Die Hörbeispiele sind dem Buch "Stimmtraining - live" von Anno Lauten entnommen (Haufe Verlag, 19,80 Euro).

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