Lebenskunst ist ...:... das Chaos im Schrank zu ordnen

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Manche Schränke sind ein schwarzes Loch: Was hineingerät, ist verloren. Nach dem Urlaub ist ein idealer Zeitpunkt zum Aufräumen.

Stefan F. Gross

Kaum ein anderer Einrichtungsgegenstand vermag einen in derartige seelische Krisen zu stürzen wie der eigene Kleiderschrank. Was aber weniger an seinem Äußeren liegt als mehr an seinem Innenleben. Die Rückkehr aus dem Urlaub ist ein idealer Zeitpunkt, um diese Lage ein für alle mal zu ändern!

Unordnung im Kleiderschrank: Das Chaos kostet Zeit und Nerven. (Foto: Foto: iStock)

Es gibt Menschen, deren Kleiderschrank gleicht einem schwarzen Loch. Was einmal hineingerät, kann niemals wieder richtig entfernt werden. Oder einem Rummelplatz. Bunt anzuschauen, aber ein wildes Durcheinander. Die Jeans unter den Sportsachen, die Badehose neben dem Smokinghemd. So sehr man auch wühlt, nie findet man das, was man gerade braucht.

Oft wird es auch dann nicht besser, wenn man das betreffende Kleidungsstück schließlich doch in die Hände bekommt. Gerade in der Übergangsphase zwischen den Jahreszeiten sind Überraschungen programmiert: Warum ist der Pullover inzwischen so schlabberig geworden? Wieso sehen die Muster auf der Bluse plötzlich aus, als stammten aus der Vorkriegszeit? Und erst die Hose - wie konnte die so stark einlaufen, obwohl man sie im Sommer doch gar nicht anhatte?

730 Mal am Kleiderschrank

Wenigstens hat man in solchen Fällen eine praktische Lösung parat. Man stopft einfach alles wieder zurück. Die Mode ändert sich, der eigene Körper auch. In einigen Monaten oder Jahren werden die Dinge schon wieder passen. Und bis dahin greift man in ein anderes Fach. An der Stoffmenge mangelt es schließlich nicht.

Vielleicht kommt Ihnen dieses Szenario übertrieben vor. Mag sein. Und vielleicht finden Sie das Thema sogar insgesamt nicht lebensentscheidend. Mag auch sein. Aber bitte bedenken Sie: An Ihren Kleiderschrank geraten sie täglich mindestens zwei Mal. Das sind 730 Male im Jahr. Und wenn Sie dabei regelmäßig auf eine Art Schlachtfeld blicken, dann trägt das nicht unbedingt zur Ihrer Erbauung bei.

Im Gegenteil. Es kostet Sie Zeit und Nerven. Und es wird Sie am Ende auch bei einem prall gefüllten Schrank zu einem Satz bringen, der uns allen wohlbekannt ist: "Ich habe überhaupt nichts mehr anzuziehen."

Machen Sie es also anders. Gehen Sie endlich daran, das Durcheinander zu beenden, Ihren Kleiderschrank zu ordnen und von allem Überflüssigen zu befreien. Hier sind fünf Empfehlungen, die Ihnen dabei helfen:

Überlegen Sie ein für alle Mal, wo was liegen oder aufgehängt sein sollte. Das ist das Muster, an das Sie sich von jetzt an halten!

Nehmen Sie sich die Zeit, jedes Mal alles richtig einzuordnen. Die paar Sekunden mehr sind nichts im Vergleich zur inneren Ruhe, die Sie dadurch gewinnen. Trennen Sie sich von allem, das Ihnen nicht mehr passt oder in dem Sie sich unwohl fühlen. Sie ziehen es ja doch nicht mehr an, selbst wenn es teuer war. Im Zweifel - weggeben oder verkaufen!

Bei zu wenig Platz hilft ein alter Trick. Die Kleidung, die Sie in der Jahreszeit nicht brauchen, an einen anderen Ort auslagern.

Kaufen Sie nichts auf "Vorrat", nur weil es ein Sonderangebot ist. Wenn Sie es dann endlich tragen wollen, ist es längst aus der Mode. Bitte schreiben Sie uns: Welcher "Kleiderschrank-Typ" sind Sie: Herrscht bei Ihnen perfekte Ordnung? Oder ist zwar Manches gut aufgeräumt, vieles müssten Sie aber noch aussortieren? Oder werfen Sie einfach alles in den Schrank - schließlich kann ja nichts verloren gehen?

Stefan F. Gross ist Managementdozent, Autor und Kolumnist. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Thema der Verbindung von beruflichem Erfolg mit persönlicher Lebenskunst. Seine Kolumne "Lebenskunst" erscheint jeden Dienstag auf sueddeutsche.de.

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