Essen an der Uni:Sushi-Häppchen und Grönland-Krabben

Wie im Feinschmeckerlokal: Fast die Hälfte aller Mensen haben kulinarisch aufgerüstet und sind trotzdem günstig geblieben.

Wenn der Küchenchef marinierte Artischocken mit Grönland-Krabben oder Brombeer-Mousse empfiehlt, sitzt der hungrige Gast nicht immer in einem Feinschmeckerlokal. Die beiden Gerichte stehen in dieser Woche auf dem Speiseplan der Berliner Hochschul-Mensa Nord. Sie sind nur ein Beispiel für die Qualitätsoffensive in den Küchen der 61 Deutschen Studentenwerke (DSW).

Rund die Hälfte der rund 700 Mensen und Uni-Cafés setzen nicht mehr allein auf Eintopf und Nudelauflauf. Der Kunde Student kann zwischen Biokost und Spezialitäten-Häppchen wählen, teilte das Deutsche Studentenwerk am Mittwoch in Berlin mit.

Voller Bauch studiert nicht gern - diese Weisheit haben sich die deutschen Mensen nicht erst seit Filmen wie der McDonalds-Kritik "Supersize me" auf die Fahnen geschrieben.

Statt auf die herkömmlichen "Pappsatt-Mahlzeiten" mit vielen Kohlenhydraten und Fett setzen viele Küchenchefs inzwischen auf leichte und gesunde Kost: Salatbars und Gemüsetheken locken und so mancher Koch grillt das Fleisch vor den Augen seiner Gäste hinter einer Glasscheibe.

Nur die Selbstbedienung erinnert noch an früher. Der Kunde Student kann sich frisch gepressten Kiwi-Saft und Indisches Möhrencurry auf sein Tablett stellen. Er kann aber auch zu Cola, Bockwurst und Kartoffelsalat greifen. Die meisten der subventionierten Mahlzeiten kosten nicht mehr als drei Euro.

36 Studentenwerke haben ihre Küchen inzwischen so erfolgreich umgestellt, dass sie ein Gütesiegel für gesunde Mensakost erhielten. Auch Berlin darf sich seit Mittwoch mit der Auszeichnung schmücken. "Viele Mensen können durchaus mit modernen Restaurants mithalten", sagte DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heide.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: