Englisch für die Jobsuche:Was macht eigentlich ein Outsourcing-Consultant?

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Outsourcing-Consultants sind neutrale Berater, die für Unternehmen Dienstleister außer Haus suchen, beispielsweise in den Bereichen Catering oder Computerprogrammierung.

Sylvia Englert

(SZ vom 12.08.2000) Outsourcing zählt zu den Lieblingsmethoden kostenbewusster Manager, die ihr Unternehmen schlank und schlagkräftig halten wollen. Doch es ist natürlich auch ein Risiko, solche wichtigen Dinge wie beispielsweise die Computer-Infrastruktur außer Haus betreuen zu lassen. Vor ein paar Jahren betraten daher in den USA Outsourcing-Consultants die Bühne, als neutrale Berater, die den Prozess des Außer-Haus-Gebens mit Rat und Tat begleiten. "Wir wollen das Bewusstsein dafür schärfen, dass Outsourcing eine Sache mit einer Menge Fallstricken ist. Wenn man es von Anfang an richtig macht, kann man viel daran optimieren", erklärt Frank Dzierzon von der Frankfurter Firma Everest Outsourcing Consultants, die zu den Pionieren dieser Dienstleistung in Deutschland gehört und sich auf IT-Outsourcing spezialisiert hat. Seiner Erfahrung nach gehen die meisten Kunden, die ohne Unterstützung outsourcen wollen, ihren Plan ganz locker an und formulieren eher in groben Zügen, wofür der Outsourcer zuständig sein soll. Doch das kann seine Tücken haben, so Dzierzon: "Es gab Fälle, wo der Vertrag ein Drittel oder mehr teurer wurde als geplant, weil man versäumt hatte zu fragen, was für Leistungen denn genau enthalten sind."

Suche nach dem richtigen Angebot

Die Arbeit an einem Projekt beginnt für die Consultants von Everest mit einer Ist-Analyse, bei der erst einmal geprüft wird, was das Unternehmen für Kosten hat und ob ein Outsourcing überhaupt sinnvoll wäre. In dieser Zeit sind Dzierzon und einige seiner sechs Kollegen ein bis zwei Wochen beim Kunden, lassen sich die IT-Architektur erklären und sammeln Daten. Dann geht es zurück an den heimischen Schreibtisch, wo so genannte Service Level Agreements und Rahmenverträge formuliert werden. Bis ins letzte Detail werden im Pflichtenheft Leistungen, Zuständigkeiten und Abläufe für den Fall X definiert - nicht selten haben diese Vereinbarungen 150 Seiten Umfang. Nun organisiert der Consultant die Ausschreibung und hilft dem Kunden, das für ihn richtige Angebot auszuwählen. Auch bei den Vertragsverhandlungen sind die Outsourcing-Berater dabei. Auf Wunsch begleiten sie die Übernahme der Dienste und betreuen den Kunden während der gesamten Vertragslaufzeit. Wenn die Berater ein Projekt von Anfang bis Ende betreuen, kostet das den Kunden zwischen ein und drei Prozent des Outsourcing-Volumens.

Berater gesucht

Noch haben es Outsourcing-Berater in Deutschland nicht leicht. "Ein großer Markt ist da, Beratungsbedarf besteht eindeutig, aber sich das zu erschließen und als möglicher Partner betrachtet zu werden ist nicht so einfach wie in den USA", seufzt Frank Dzierzon. Zusätzliche Berater könnte Everest gut gebrauchen. Wunschkandidat wäre jemand, der schon einmal mit Outsourcing zu tun hatte. Ansonsten zählen analytisches Denken, Team- und Kommunikationsfähigkeit sowie betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Da Outsourcing-Beratung heute vor allem im Bereich IT ein Thema ist, sollte man als Berater in spe solides Computerwissen mitbringen. Doch auch in Logistik, Gebäudemanagement, Catering, Reinigung und Buchhaltung werden eifrig Unternehmensteile ausgegliedert - theoretisch ein weites Feld für Consultants.

Beratung im Randbereich

Der gelernte Koch und Kaufmann Stefan Tossenberger beispielsweise hat sich die Outsourcing-Beratung im sozialen Bereich - unter anderem Reinigungs- und Verpflegungsdienste in Altenheimen - zur Aufgabe gemacht. Er ist noch nicht zufrieden damit, wie sich sein Beratungsgeschäft entwickelt: "Ich habe mir mehr davon versprochen. Jeder redet von Outsourcing, aber keiner tut etwas." Skeptisch blickt auch der Bund Deutscher Unternehmensberater auf diesen jungen Zweig des Beratungsgeschäfts: "Wer als Berater nur Outsourcing macht, ist stark festgelegt", gibt Klaus Reiners, Pressesprecher des BDU, zu bedenken. "Zwar ist die Nachfrage in diesem Feld in den letzten Jahren gestiegen, aber es ist eher ein Randbereich der Beratung." Verdienen kann ein Einsteiger etwa ab 70 000 Mark im Jahr, für erfahrene Consultants kann auch eine sechsstellige Summe herausspringen.

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