Die sieben Kreativregeln:"Ausflippen ist harte Arbeit"

Zum Filmstart von "Ratatouille" verrät John Lasseter, Gründer des Zeichentrickgiganten Pixar, die sieben wichtigsten Kreativregeln.

Juan Moreno

John Lasseter gilt in Hollywood als Genie. Er ist Kreativchef der Zeichentrickgiganten Pixar und Walt Disney.

Unter Lasseters Führung sind unter anderem "Toy Story", "Monster Inc.", "Cars" und "Findet Nemo" entstanden und natürlich "Ratatouille", der jetzt in den Kinos anläuft.

Lasseter, 50, ist ein freundlicher, unprätentiöser Mann, der gerne bunte Hemden trägt, und Krawatten meist nur, wenn er wieder mal für einen Oscar nominiert ist. Den Sohn eines Chevrolet-Verkäufers und einer Kunstlehrerin nennen viele den "aktuellen Walt Disney".

Wir haben einen der kreativsten Menschen auf dem Planeten gebeten, uns seine wichtigsten Kreativregeln zu verraten.

1. Komme nie mit einer Idee.

Ganz gleich, ob du ein Buch schreiben willst, ein Möbelstück entwerfen oder einen Zeichentrickfilm machen: Am Anfang sollte nicht eine Idee stehen - es sollten drei sein.

Der Grund ist einfach. Wenn ein Regisseur zu mir kommt, und einen Vorschlag für ein neues Projekt macht, dann hat er in der Regel sehr lange über diese eine Idee gebrütet. Das schränkt ihn ein. Meine Antwort lautet stets: "Komm' wieder, wenn du drei Ideen hast, und ich meine nicht eine gute und zwei schlechte. Ich will drei richtig gute Ideen, zwischen denen du dich beim besten Willen nicht entscheiden kannst. Du musst alle drei vor mir verteidigen können. Wir entscheiden dann, welche du machst."

Das Problem bei Kreativen ist oft, dass sie sich zu sehr auf eine Idee fokussieren. Gerade am Anfang führt das zu einer unnötigen Verengung. Jeder Kreative sollte das ausprobieren. Man wird überrascht sein, wie diese Vorgabe einen plötzlich zwingt, über Dinge nachzudenken, an die man vorher gar nicht gedacht hat. Man gewinnt Abstand, sieht plötzlich viel mehr. Und glaube mir, es gibt immer drei gute Ideen. Mindestens.

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