Das Vorstellungsgespräch:Wie reagieren Sie auf die Frage: "Wie organisieren Sie Ihren Arbeitstag?"

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Claus Peter Müller-Thurau

Die Frage zielt auf Ihre Fähigkeit ab, eine hohe Wertschöpfungszeit im Unternehmen zu erreichen. Wer hier überzeugend und auch authentisch reagieren will, sollte sich vorab die Zeit für einige tiefschürfende Gedanken nehmen.

Zeit ist die einzige unter Menschen absolut gerecht verteilte Ressource: Für alle Menschen dieser Welt hat der Tag 24 Stunden. Trotzdem leben viele Mitarbeiter bzw. Führungskräfte unter dem zeitlichen Existenzminimum, was bei einem ständig steigenden Wettbewerbs- und Effizienzdruck bisweilen auch kein Wunder ist. Und damit einen das Leben in diesem Punkt nicht bestraft, ist es sinnvoll, über den Umgang mit der Zeit nachzudenken.

Das Eisenhower-Prinzip

Nehmen wir als Ausgangspunkt den Autofahrer, der sich wegen eines Zeitvorteils von zehn Minuten den Hals bricht. Die posthume Frage lautet: War die Sache eigentlich überhaupt wichtig? Die richtige Antwort auf diese grundsätzliche Frage des Zeitmanagements ist zuweilen existenzentscheidend. Die Kenntnis und Beherzigung des Eisenhower-Prinzips (erfolgreicher Weltkrieg II-General und US-Präsident) hätte unserem unglücklichen Autofahrer eventuell das vorzeitige Ableben erspart und könnte heute vielen Mitarbeitern unnötigen Stress ersparen.

Das Eisenhower-Prinzip basiert auf der Idee, zunächst alle Aufgaben nach zwei Kriterien zu sortieren: 1. Wichtig oder unwichtig? 2. Eilig oder nicht eilig? Mit dieser Vorgehensweise gelangt man zu vier Aufgabentypen:

1. wichtig und eilig2. wichtig, aber nicht eilig3. unwichtig, aber eilig4. unwichtig und nicht eilig.

Dwight D. Eisenhower ist mit diesen Gruppen folgendermaßen umgegangen:

- Unwichtig und nicht eilig: Papierkorb- Unwichtig und eilig: Delegieren- Wichtig, aber nicht eilig: In die Zeitplanung aufnehmen- Wichtig und eilig: Sofort anpacken.

Beispiele, die man im Vorstellungsgespräch anbringen kann:

- Unwichtig und nicht eilig sind häufig Anfragen von Firmen, die einem etwas verkaufen möchten. - Unwichtig (aus der Sicht des Unternehmens) und eilig sind oft administrative Aufgaben, die der Gesetzgeber mit Setzung einer Frist abfordert. - Wichtig, aber nicht eilig kann die Implementierung einer neuen Software sein. - Wichtig und eilig sind Kundenanfragen und -reklamationen.

Welche Beispiele Sie auch immer anbringen: Im Vorstellungsgespräch gilt es zu zeigen, dass man Prioritäten setzen kann und damit seine Zeit effizient im Interesse der Unternehmensziele zu nutzen vermag.

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