Brüssel:EU-Beamte im Streik

Protest gegen geplante Einschnitte bei Bezügen und Pensionen

Utl: = Brüssel (AP) Mehrere Gewerkschaften haben die EU-Beamten am Dienstag zum Streik wegen geplanter Einschnitte bei Bezügen und Pensionen aufgefordert. Besonders bei der EU-Kommission in Brüssel kamen zahlreiche Mitarbeiter dem Aufruf nach. Die Behörde musste ihren Arbeitsbetrieb einstellen. Die Beamten wehren sich gegen die geplanten Kürzungen ihrer Bezüge um zunächst 2,5 Prozent sowie die Anhebung des Renteneintrittsalters von bislang 60 auf 63 Jahre. Mit der Sonderabgabe von 2,5 Prozent sollen sozialpolitische Maßnahmen und die Europäischen Schulen finanziert werden. In den Folgejahren soll die Abgabe auf 5,5 Prozent angehoben werden. Zudem soll die Berechnungsgrundlage für die Pensionen geändert werden. Danach müssten die EU-Beamten künftig 37 Jahre arbeiten, um eine Pension von 70 Prozent des letzten Gehalts zu bekommen. Bislang waren es 35 Jahre. Entsprechende Pläne von EU-Verwaltungskommissar Neil Kinnock hatten die EU-Außenminister am Montag bewilligt. Kinnock erhofft sich von der Reform in den kommenden 15 Jahren Einsparungen von einer Milliarde Euro. Der EU-Beschluss muss allerdings noch mit den Gewerkschaften verhandelt werden. Bei der EU arbeiten derzeit rund 30.000 Beamte. Die Reform ist nach Auffassung Kinnocks erforderlich, damit die Kosten nach der Erweiterung um zehn Staaten am 1. Mai 2004 nicht aus dem Ruder laufen.

(sueddeutsche.de/AP)

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