Bewerbungsgespräch:"Wie viel Urlaub krieg' ich denn?"

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Den zukünftigen Chef gleich auf Urlaubstage oder Ausgleich für Überstunden anzusprechen, hinterlässt keinen guten Eindruck. Trotzdem kann man sich über solche Details informieren - unauffällig.

Bewerber sollten am Ende eines Vorstellungsgespräches die Chance nutzen, selbst Fragen zu stellen. "Manche scheuen sich, weil sie glauben, es sei keine Zeit mehr", erklärt Karrierecoach Svenja Hofert. Aber das sei falsch - es sei denn, der Gesprächspartner hat bereits mehrfach auf die Uhr geschaut oder angekündigt, in ein Meeting zu müssen. Generell sei es gut, Interesse zu zeigen, so die Karriereberaterin aus Hamburg.

Vorstellungsgespräch: Sich nach der Firmenphilosophie zu erkundigen, kommt immer gut an. (Foto: Foto: iStockphoto)

"Gerade bei mittelständischen Unternehmen kommt das immer gut an." Peinlich seien allerdings Fragen, die sich mit einem Blick auf die Firmenwebsite beantworten ließen. "Haben Sie auch eine Filiale in Dresden?" sei etwa eine Frage, die man nicht stellen muss.

Nicht zu spaßorientiert

Intelligente Fragen seien dagegen eine gute Möglichkeit, am Schluss des Vorstellungsgespräches noch einmal zu punkten. "Man kann dann nicht mehr den Eindruck komplett korrigieren, den man bis dahin gemacht hat, aber man sollte die Möglichkeiten nutzen, die sich dadurch bieten." Eher tabu seien Fragen, die Bewerber allzu spaßorientiert erscheinen lassen könnten - etwa nach den Urlaubstagen, zusätzlichen Vergütungen für Wochenendarbeit oder Ausgleich für Überstunden.

Besser sei es, sich vorab von der Personalabteilung einen Arbeitsvertrag als pdf-Datei zuschicken zu lassen und sich auf diese Weise über solche Details zu informieren. Gegebenenfalls können sich solche Aspekte auch in einem zweiten Gespräch klären lassen.

Schlecht seien auch Fragen etwa zu Gerüchten über Firmenskandale nach dem Motto "Stimmt es eigentlich, dass der Betrieb bald pleite ist?" Generell seien geschlossene Fragen - die nur ein "Ja" oder "Nein" zulassen - weniger gut, so Hofert.

"Wer wissen will 'Bekomme ich gleich nach der Probezeit eine Gehaltserhöhung?', macht es verkehrt", warnte die Karriereberaterin. Gut sei es dagegen, sich beispielsweise nach der Firmenphilosophie zu erkundigen - oder auch nach der Umsatzentwicklung. "Der Bewerber will ja nicht nur einen guten Eindruck machen, sondern tatsächlich auch etwas über das Unternehmen erfahren."

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