Bayern:Die besten Köpfe

Unis dürfen jetzt noch mehr Studenten selbst aussuchen.

Von Christine Burtscheidt

In Bayern soll es noch mehr Wettbewerb um die besten Studienplätze geben. Künftig können die Hochschulen 60 Prozent ihrer Studenten statt bisher nur ein Viertel in den Numerus-clausus-Fächern selbst aussuchen. Das teilte die Staatskanzlei nach der Kabinettssitzung mit.

In nicht zulassungsbeschränkten Studiengängen sind Eignungstests schon jetzt möglich. Die Beteiligung der Hochschulen ist jedoch gering. Von den elf bayerischen Universitäten führen lediglich die beiden Münchner Universitäten und die Uni Bayreuth Eignungstests durch, da der Aufwand sehr groß ist.

Kriterien für die Auswahl können neben dem Abitur Aufnahmeprüfungen oder ein Bewerbungsgespräch sein. Auf jeden Fall muss das Abitur zu 50 Prozent bei Tests gewichtet werden. Diese Vereinbarung galt schon bisher.

Bayern macht damit von neuen Möglichkeiten Gebrauch, die eine Änderung des Hochschulrahmenrechts in Berlin geschaffen hat. Die neue Regelung gilt voraussichtlich ab März 2005 für die NC-Studiengänge Biologie, Medizin, Pharmazie, Psychologie sowie Tier- und Zahnmedizin. Dies sei ein Signal für den Wettbewerb um die besten Köpfe, sagte Wissenschaftsminister Thomas Goppel. Damit würden zusätzliche Kräfte für Spitzenleistungen an den Universitäten freigesetzt. "Die Studenten werden nach einer erfolgreichen Bewerbung an der Hochschule ihrer Wahl noch motivierter und leistungsbereiter an ihr Studium herangehen."

Auch die bayerischen Rektoren begrüßten den neuen Spielraum. "Das ist der Weg der Zukunft", sagte ihr Sprecher Wolfgang Herrmann, Präsident der Technischen Uni München. Eingungstests führten dazu, dass sich die Abbrecherquote deutlich reduziere.

© SZ vom 15.12.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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