Arbeitslose Jugendliche sollen nun doch einen Rechtsanspruch auf eine zweite Chance zum Nachholen eines Hauptschulabschlusses erhalten. Darauf habe sich Arbeitsminister Olaf Scholz (SPD) mit der Union verständigt, hieß es am Donnerstag aus Regierungskreisen in Berlin.
Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums bestätigte auf Anfrage, dass es eine Einigung gebe, wollte sich aber zu Einzelheiten zunächst nicht äußern. Der Sprecher begrüßte aber, dass die Verständigung erzielt wurde: "Das ist gut für alle, die wegen eines fehlenden Schulabschlusses Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt oder bei der Suche nach einer Lehrstelle haben." Für sie könne es nun eine zweite Chance geben.
"Die Einigung von SPD und Union zur Einführung eines Rechtsanspruches auf Förderung zum Nachholen des Hauptschulabschlusses ist eine gute Nachricht", erklärte dazu SPD-Vize Andrea Nahles. Dies sei gut für die betroffenen mehr als 550.000 Arbeitssuchenden ohne Schulabschluss, denn "mit einem Schulabschluss steigen die Erfolgsaussichten auf dem Arbeitsmarkt".
Zugleich sei dies "ein konkreter Beitrag, um dem Mangel an Fachkräften zu begegnen". Die Union hatte das Vorhaben von Scholz, einen Rechtsanspruch auf eine zweite Chance zum Nachholen eines grundlegenden Schulabschlusses einzuführen, bislang abgelehnt. Um den entsprechenden Passus im Gesetzentwurf zur Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente war daraufhin lange gestritten worden.