After-Work-Coaching:Ganz lockerer Psychotalk

Lesezeit: 1 min

Stress am Arbeitsplatz? Probleme mit dem Chef? Lust auf einen Jobwechsel? Solche Fragen kann man beim Feierabend-Coaching besprechen.

Gabriele Mühlbauer ist freiberufliche Trainerin und seit 1990 in der Führungskräfteentwicklung tätig und lädt in verschiedenen Städten zum ungezwungenen Job-Psychotalk.

Gabriele Mühlbauer (Foto: Foto: privat)

SZ: After-Work-Partys reißen niemanden mehr vom Bürostuhl. Sie bieten jetzt ein After-Work-Coaching an. Wo liegt der Unterschied?

Mühlbauer: Hier wird nicht gefeiert, sondern man spricht in einer Gruppe von zehn bis 15 Personen über den Beruf, die Karriere oder über Probleme.

SZ: Man soll also am Feierabend noch ein bisschen weiterarbeiten? Das hört sich anstrengend an.

Mühlbauer: Das Feierabend-Coaching ist ja keine Supervision und soll auch kein individuelles Coaching ersetzen. Es ist eine eher lockere Angelegenheit ohne langatmige Theoriedebatten. Es geht um die schnelle und konkrete Unterstützung. Und es darf auch gelacht werden.

SZ: Wie sieht das konkret aus?

Mühlbauer: Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hat jeder die Möglichkeit, Themen und Probleme aus dem Berufsalltag vorzubringen, die ihn möglicherweise bedrücken oder die er reflektieren möchte. Man kann sich ungestört austauschen, über Konflikte reden oder den nächsten Karriereschritt zielgerichtet planen. Schließlich sind ja sehr unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Bereichen versammelt.

Es wird in der Gruppe diskutiert, ich moderiere, lenke das Ganze und unterstütze die Gruppe, damit neue Perspektiven gefunden werden, die dann auch umgesetzt werden können. Kürzlich war zum Beispiel eine Lehrerin zu Gast, die sich als Beraterin selbstständig machen will. Allein, es stellte sich heraus, dass sie sich noch gar nicht klargemacht hatte, wen sie eigentlich worüber beraten will. Da hieß das Thema dann natürlich Zielfindung.

SZ: Wie sieht denn der ideale NachArbeiter aus?

Mühlbauer: Jeder, der im Beruf steht, ist angesprochen. Menschen, die weiterkommen wollen, die sich austauschen möchten, die neue Perspektiven suchen. Sie sollten die Bereitschaft mitbringen, sich anschubsen zu lassen und weiterkommen zu wollen. Und sie sollten offen gegenüber sich und anderen sein.

SZ: Bieten Sie beim After-Work-Coaching etwas zu essen und trinken an?

Mühlbauer: Getränke stehen bereit. Wer mag, kann auch einen Wein bestellen.

SZ: Gibt es denn wenigstens am Ende Musik, Tanz und eine Disco-Kugel?

Mühlbauer: Natürlich ist es den Teilnehmern unbenommen, nachher noch gemeinsam irgendwo zu feiern. Aber auf unserer Veranstaltung: eher nicht.

© SZ vom 22. - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: