Zukauf in den Niederlanden:Deutsche Bank wird fündig

Die Deutsche Bank vergrößert sich und kauft dem belgisch-niederländischen Finanzkonzern Fortis Teile des Firmenkundengeschäfts von ABN Amro ab. Barpreis: mehr als 700 Millionen Euro.

Der Kaufpreis liege bei 709 Millionen Euro in bar und damit 300 Millionen Euro unter dem Nettovermögenswert, wie die beteiligten Unternehmen mitteilten.

Fortis werde zudem für die veräußerten Bereiche eine Risikoabsicherung etwa für mögliche Kreditausfälle von zehn Milliarden Euro übernehmen. Der Deal soll bis zum Beginn des vierten Quartals abgeschlossen werden und muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Die Übernahme umfasse Abteilungen mit Dienstleistungen für große Firmenkunden sowie 13 Filialen, die mittelständische Unternehmen betreuen.

Aufstieg zur Nummer vier in den Niederlanden

Die größte deutsche Bank steigt mit der Übernahme zur Nummer vier im niederländischen Firmenkundengeschäft auf. Das Institut setzte sich gegen die französische Konkurrentin BNP Paribas durch, die sich die Sparten Medienberichten zufolge ebenfalls angesehen hatte.

Hintergrund des Verkaufs der niederländischen Geschäftsfelder sind Zusagen, die Fortis im Oktober der Europäischen Kommission im Zuge der Teilübernahme von ABN Amro gegeben hatte. Damit begegnet das Institut Befürchtungen der Behörde über eine zu starke Konzentration auf dem niederländischen Bankensektor.

In den übernommenen Geschäftseinheiten werden 35.000 Firmenkunden und 8000 Privatkunden von 1400 Mitarbeitern betreut. 2007 wiesen die Geschäftsbereiche einen gesamten Vorsteuergewinn von rund 140 Millionen Euro aus.

Die Deutsche Bank wird den Angaben zufolge zum viertgrößten Anbieter im niederländischen Firmenkundengeschäft und beim Investmentbanking.

Die Geschäftsaktivitäten sollen künftig unter der Marke Deutsche Bank firmieren. Fortis hatte zudem vor einigen Tagen angekündigt, mit einer Kapitalerhöhung dem US-Abschwung zuvorkommen zu wollen sowie einige nicht zum Kerngeschäft gehörende Geschäftsteile zu verkaufen.

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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