Wohnungsbau:Anlage am Schlosspark

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Die Ärzteversorgung und die Eurytos Gruppe bauen in München-Nymphenburg 342 Mietwohnungen.

Von Sebastian Hepp

Am Münchner Mietwohnungsmarkt werden bald mehr als 340 neue Wohnungen das Angebot erweitern. Denn auf dem ehemaligen Gelände des Eisenbahner-Sportvereins im Schlossviertel Nymphenburg realisieren die Eurytos Unternehmensgruppe und die Ärzteversorgung Niedersachsen das nach dem Agfa-Park wohl derzeit größte frei finanzierte Mietwohnungsbauprojekt der Stadt.

Bis Sommer 2009 sollen alle Objekte fertiggestellt sein. Die Wohnungen des ersten Bauabschnitts sind bereits vermietet. (Foto: Foto: oh)

Die Ärzteversorgung wird die Mietwohnungen als Kapitalanlage für die Altersversorgung ihrer Mitglieder einsetzen. "Die Wohnungen gehören der Objektgesellschaft Schlossviertel Nymphenburg KG, deren Gesellschafter die Ärzteversorgung Niedersachsen und angeschlossene Versorgungsträger, sowie die Eurytos Unternehmensgruppe als Minderheitsgesellschaft sind", sagt Manfred Kreysa, Geschäftsführer von Eurytos. Um die Vermietung kümmere sich die Invesco, eine Gesellschaft der Eurytos. Die Wohnungen seien nicht nur Vertretern der Ärzteschaft vorbehalten, sondern würden in München auf dem freien Mietmarkt angeboten.

Blick auf den Schlosspark

Das Ensemble solle sich "deutlich von den bisherigen Neubauquartieren in München abheben" und sich "in das bereits bestehende, sehr hochwertige Wohngebiet integrieren", kündigt die Eurytos an. Um auf die bereits vorhandene Bebauung im Schlossviertel Rücksicht zu nehmen, habe man "die Geschosshöhen im Bereich der Herthastraße reduziert".

Mittelpunkt des neuen Wohnquartiers, das in vier Bauabschnitten errichtet wird, soll ein großer, begrünter Platz werden. Zu den umgebenden "Gartenvillen" gehören nach Kreysas Angaben auch "zentrale Grünflächen mit großzügiger Gartenarchitektur". Von den meisten Wohnungen sei ein Blick auf den Schlosspark möglich. Damit werde nahezu jede der 342 Wohnungen von der besonderen Lage am Nymphenburger Park profitieren.

Insgesamt entstehe dort "ein homogenes, aber auch vielfältiges und lebendiges Wohngebiet", das eine "eigene stadträumliche und gartenstädtische Identität für das neue Areal Schlossviertel" schaffe und eine "hohe Akzeptanz bei den zukünftigen Bewohnern und der Nachbarschaft" finde.

"Garantierter Wertzuwachs"

Die 63 Wohnungen des ersten Bauabschnitts werden nach Angaben des Bauträgers am 1. Dezember bezugsfertig sein. "Mitte Juli haben wir mit der Vermietung begonnen, jetzt ist die Hälfte der Wohnungen bereits unter Vertrag", sagt Kreysa. "Mit der Vermietung des zweiten Bauabschnitts beginnen wir im November." Bis Mitte nächsten Jahres sollen alle vier Abschnitte fertiggestellt sein.

Die Mieten für die Wohnungen mit Größen zwischen 59 und 160 Quadratmetern werden sich laut Kreysa zwischen zehn und 18 Euro pro Quadratmeter bewegen - je nachdem, ob man eine Lage an der Wotanstraße oder auf der zum Schlosspark hin gelegenen Seite bevorzuge. Zu jeder Wohnung werde auch ein Tiefgaragenstellplatz gehören.

"Ihre Investition am Münchner Wohnungsmarkt wird garantiert einen Wertzuwachs erfahren", sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude beim Richtfest zu den Vertretern der Ärzteversorgung - um diese im selben Atemzug zu bedauern: "Wenn Sie schon in Niedersachsen arbeiten müssen, soll wenigstens Ihr Geld in München arbeiten dürfen."

"Kein Verständnis für Versicherungskonzerne"

Seine Ansprache nutzte Ude auch für grundsätzliche Anmerkungen zum Mietwohnungsbau in München. Infolge des andauernden Zuzugs von außen und der gestiegenen Ansprüche der Beschäftigten an die Wohnqualität würden "die Mieten wieder in die Höhe schnellen", konstatierte er. Auf der anderen Seite trage nicht zuletzt "das Verhalten einiger Großunternehmen zur zunehmenden Verknappung von Wohnraum" in der Landeshauptstadt bei. "Ich habe kein Verständnis für Versicherungskonzerne, die ihren Wohnungsbesitz verscherbeln, um dann zu klagen, dass für ihre Beschäftigten in München zu wenig Wohnraum vorhanden sei", sagte Ude.

Was das "Schlossviertel Nymphenburg" angeht, konnte ihn Jürgen Tempel, Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Ärzteversorgung Niedersachsen, beruhigen: "Wir bleiben bei Mietwohnungen, wir machen keine Eigentumswohnungen daraus", versicherte er.

© SZ vom 29. 10. 2008/als - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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