Wohnen um München:Starnberg

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Der See liegt so schön vor den Bergen, dass 22.500 Starnberger mit 60.000 Touristen pro Jahr leben müssen - die unzähligen Tagesausflügler aus München nicht mitgerechnet.

Nach nur 40 Minuten Fahrt mit der S-Bahn sieht man ihn schon: Der Starnberger See glitzert in der Sonne, im Hintergrund erhebt sich das Bergpanorama. Die 22.500 Einwohner Starnbergs leben dort, wo andere gerne Urlaub machen.

Der Starnberger See ist fast zu schön, um wahr zu sein: Die Alpenkette schiebt sich dekorativ in den Hintergrund. (Foto: Foto: dpa)

Dabei besitzt Starnberg noch nicht einmal eine idyllische Altstadt, denn nach der ersten urkundlichen Erwähnung 1226 entwickelten sich zwei Siedlungsschwerpunkte - der eine rund um das Starnberger Schloß, der andere im heutigen Achheimviertel. Erst vor 150 Jahren, mit dem Bau der Eisenbahnlinie, entstand der heutige Ortskern. Aus dieser Zeit stammen auch die großzügigen, reich verzierten Patrizierhäuser, die hier und dort noch zu finden sind.

Einkaufen ohne Zentrum

Doch eigentlich fehlt das Stadtzentrum gar nicht so sehr. Immerhin gibt es mehrere Einkaufsstraßen mit individuellen Einzelhandelsgeschäften, vor deren Schaufenstern gut gekleidete Menschen flanieren. Ohnehin ist Starnberg eine prosperierende Stadt: Firmen wie Clarins, More und More oder Magnetmotor sitzen hier.

Das Schöne an dem überschaubaren Städtchen: Alles ist gut zu Fuß erreichbar. Egal ob man vormittags zum Wochenmarkt auf dem Kirchplatz will, nachmittags ins Breitwand-Kino oder abends in ein Konzert in die Schloßberghalle: Man braucht kein Auto. Auch die zahlreichen Cafés und Restaurants sind prima per pedes zu erreichen.

Kirche und Schloss als Aushängeschild

Das genießen auch die etwa 60.000 Urlauber und ungezählten Tagesausflügler, die es jedes Jahr für kurze Zeit nach Starnberg zieht. Die stürzen sich dann natürlich auch auf die Sehenswürdigkeiten, die Pfarrkirche Sankt Joseph mit ihrem sehenswerten Hochaltar von Ignatz Günther, auf das Heimatmuseum, das im Lochmann-Haus untergebracht ist, dem Wohn- und Wirtschaftsgebäude eines alten Bauernhofes von 1691. Von dort ist es nicht weit zum Starnberger Schloss, das weithin sichtbar auf einem Hügel über der Stadt thront und das Finanzamt beherbergt. Von dem liebevoll gestalteten Barockgarten in der Nähe hat man einen himmlischen Blick über die Stadt - und über den See.

Überhaupt der See: Er verfeinert, abgesehen von den vielfachen Freizeitmöglichkeiten, das Leben Starnbergs, auch das kulinarische. Unvergleichlich gute Renken, vor der Haustür gefangen, bekommt man im alteingesessenen Fischgeschäft an der Hauptstraße. Ein Genuss ist dann auch die Fischsuppe im angrenzenden kleinen Fischrestaurant.

Schöner Wohnen und sein Preis

Etwas abseits der Einkaufsstraßen liegen die Wohngegenden. Hier wechseln sich prächtige Villen mit herrlichen Gärten und ganz normale Einfamilien- und Reihenhäuser ab. Dazwischen gibt es zahlreiche Mietwohnungen, häufig von privat. Auch die Stadt kümmert sich um Wohnraum. So hat sie beispielsweise 200 Sozialwohnungen bauen lassen.

Es ist einfach, schnell eine schöne Wohnung zu finden, denn das Angebot ist relativ groß. Doch nicht ganz so häufig findet sich auch rasch etwas Bezahlbares. Immerhin liegen die durchschnittlichen Mietpreise nach Angaben des Rings Deutscher Makler (RDM) bei 9,20 Euro bis 11,90 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter für Bestandsobjekte, die nach 1950 gebaut wurden. Für Neubauten muss man gar stolze 12,80 Euro bis 13,30 Euro bezahlen. Aber mit etwas Glück bekommt man dafür auch den herrlichen Seeblick samt Bergpanorama.

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