Wohnen um München:Holzkirchen

Lesezeit: 2 min

Obwohl Holzkirchen in seiner Geschichte mehrfach abgebrannt ist und deshalb eigentlich gar keinen historischen Stadtkern besitzt, fügen sich die Häuser zu einem wohnenswerten Zentrum zusammen.

Julia Hagemann

"Holzkirchen ist ein junger Ort in einer wunderbaren Landschaft und mit einer tollen Verkehrsanbindung", so fassen es die Einwohner des oberbayerischen Bilderbuchstädtchens zusammen.

Ein Städtchen zum gern haben

Charakteristisch sind die großen Bauernhäuser mit ihren Holzgiebeln und teilweise liebevoll bemalten Fassaden. Der kopfsteingeflasterte Marktplatz mit Dorfkirche und denkmalgeschütztem alten Rathaus und der wuchtigen "Alten Post" gleich gegenüber verleiht dem Ort ein uriges Flair. Und das, obwohl Holzkirchen in seiner Geschichte mehrfach abgebrannt ist und deshalb eigentlich gar keinen historischen Stadtkern besitzt. Doch die Häuser neueren Datums ergänzen malerisch die wenigen noch verbliebenen älteren und sorgen so für ein idyllisches Stadtbild.

Man bekommt, was man braucht

Eine gute Versorgung mit Kindergärten macht das Städtchen vor allem für junge Familien attraktiv, auch wenn es bisher keine weiterführende Schule gibt. Außerdem genießen zahlreiche Senioren hier ihren Ruhestand. Denn Holzkirchen ist einer dieser Orte, in denen man alles zu Fuß erledigen kann und auch sollte, denn Parkplätze sind eher rar.

Zwar gibt es keine Fußgängerzone, in der es sich bummeln und gucken lässt, doch entlang der Hauptstraße liegen jede Menge Einzelhandelsgeschäfte. Egal ob Kleidung, Sportgeräte, Reisen oder italienische Feinkost, hier ist alles erhältlich, was man zum Leben und zum Vergnügen braucht. Auch die Freizeitgestaltung ist bei weitem nicht so langweilig, wie man auf den ersten Blick vielleicht denkt. Es gibt ein Hallenbad und ein Eisstadion, dazu jede Menge Vereine aller Art.

Große Städte zum Greifen nah

Wem hier trotzdem noch etwas abgeht, der hat es nicht weit bis in die nächste größere Stadt. Etwa 20 Kilometer sind es nach Bad Tölz oder bis nach Rosenheim, etwa 30 Kilometer in der anderen Richtung liegt München. Mit der Bayerischen Oberlandbahn ist man in 20 Minuten bei den Siemenswerken, mit der S-Bahn in 40 Minuten am Marienplatz.

Doch warum in die Ferne schweifen? Das Holzkirchener Umland ist besonders attraktiv. Zwischen zahlreichen, etwas einsamer gelegenen Bauernhöfen und Gehöften schlängelt sich ein weit verzweigtes Netz von Rad- und Wanderwegen hindurch. Im Sommer fährt man zum Baden an den Kirchsee oder an den Hackensee. Im Winter locken zahlreiche Langlaufloipen Freizeitsportler aus dem Umland an. Für Touristen lohnt sich ein Ausflug in das nahe gelegene Kloster Reutberg oder an den Tegernsee.

Preise in Holzkirchen

Wegen der ländlichen Idylle und des oberbayerischen Flairs zieht es viele Menschen nach Holzkirchen. Daher ist es nicht so einfach, hier eine Wohnung zu finden. Zwar ist das Verhältnis zwischen Mietwohnungen und Ein- oder Mehrfamilienhäusern recht ausgewogen, trotzdem ist der hiesige Mietmarkt relativ gesättigt.

Wer eine Wohnung sucht, sollte Zeit und vor allen Dingen Geld mitbringen. Denn der durchschnittliche Mietpreis liegt nach Angaben des Rings Deutscher Makler für Neubauten bei durchschnittlich elf Euro pro Quadratmeter, für ältere Wohnungen aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts immerhin noch bei neun Euro pro Quadratmeter. Auch wenn Wohnungen in Holzkirchen teuer sind: Sparen kann man ja allemal am Auto. Denn so sagen die Alteingesessenen: "Das braucht man hier nun wirklich nicht".

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: